Originally Posted By: alibaba
Ich habe die Theorie, dass das Wetter in Deutschland einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden hat.
Lichtmangel hat natürlich schon auch eine große Auswirkung, aber auch im hohen Norden gibt es genügend Licht (vorausgesetzt, man verkriecht sich nicht ständig zu Hause oder im Keller).

Aber ich glaube, das Hauptproblem sind unsere modernen Medien (Fernsehen, und vor allem das Internet), die dafür verantwortlich sind, dass es immer mehr Menschen mit Depressionen gibt.

Ich denke, Menschen werden dann depressiv, wenn sie ihre Wünsche und Träume in der Realität nicht erreichen können.
Und über die Medien werden wir ständig mit neuen Wünschen bombardiert. Die meisten dieser Wünsche sind für viele dann oft gar nicht erreichbar. Die Werbung zeigt uns ständig die tollsten Dinge, die wir gerne haben möchten, uns aber nicht leisten können. In Youtube-Videos, oder sonst irgendwo im Internet, sehen wir ständig tolle Dinge, die andere Menschen so tun, und die wir auch gerne tun würden - es dann aber nicht tun, weil wir nicht den Mut dazu haben, oder einfach nicht das Geld. In Liebesfilmen oder Pornos sehen wir die tollsten Frauen, die aber für die meisten Männer im richtigen Leben unerreichbar sind. Und alles, was wir im Fernsehen so sehen, ist irgendwie "interessanter" als das richtige Leben. Ständig Action, ständig Abenteuer, lauter schöne Menschen, und jeder, selbst der größte Looser, bekommt dann am Ende immer seine Traumfrau. Und wir fühlen uns bei Filmen immer in die Helden hinein, und sind danach dann enttäuscht, dass wir im richtigen Leben keine solchen Helden sind. Und man fragt sich dann: "Was mache ich nur falsch? Wieso ist mein Leben nicht so wie ein Traum, sondern langweilig und unbefriedigend?".

Und viele Menschen verzweifeln dann, ziehen sich aus dem richtigen Leben immer mehr zurück, und konsumieren als "Ersatz" dann umso mehr Filme, Internet (virtuelle Freundschaften auf facebook, diversen Internetforen, etc), Pornos, etc., etc.! Und das ist dann ein richtiger Teufelskreis, der die eigenen Wunschvorstellungen von der Realität immer mehr abweichen lässt. Und später dann greift man oft auch noch zum Alkohol, oder zu Drogen, oder zu Medikamenten, um sich zu "betäuben", damit man von der schrecklich "unbefriedigenden Wirklichkeit" möglichst nichts mitbekommt. Aber das alles ändert nichts an dem eigentlichen Problem.

Das Problem ist also meiner Meinung nach, dass die eigenen Wunschvorstellungen (Träume) nicht mit der Realität "kompatibel" sind. Und dass man krampfhaft versucht, seine Träume wahr werden zu lassen, daran aber dann scheitert (da die meisten Träue einfach nicht Wirklichkeit werden können).

Um da herauszukommen, gibt es meiner Meinung nach nur einen einzigen Weg: Man muss seine Träume/Wünsche überdenken, und etwas zurückschrauben. Also nicht krampfhaft versuchen, Dinge zu erreichen, die man gar nicht erreichen kann. Sondern sich auf Ziele konzentrieren, die man auch tatsächlich erreichen kann. Und weniger Werbung, Filme, Pornos, etc., schauen. Diese Dinge verfälschen nur das Bild von der Realität, und zeigen eigentlich eine Realität, die es gar nicht wirklich gibt. Und die man daher auch nicht erreichen kann.

Und nicht immer daran denken, dass man ANDERE Menschen dafür braucht, um glücklich sein zu können. Alles was man im Leben so braucht, steckt in einem selbst drinnen. Man kann auch z.B. alleine in Urlaub fahren, und wird dann feststellen, dass man dabei jede Menge schöne Erlebnisse hat, und sogar neue Menschen kennenlernt.