Originally Posted By: Toast
Ha - du bist echt ein Unikat! laugh
Jetzt fände ich's aber tatsächlich interessant, wenn du mal versuchen würdest, einen Stein in einer Mauer oder dergleichen einzuscannen um zu sehen, ob man das sich ergebende Oberflächenprofil für eine Normalmap nutzen könnte,...
Naja, für Mauern werde ich den 3D-Scanner wohl eher nicht verwenden. Und zwar aus folgenden Gründen:
  • Ich mache üblicherweise im Urlaub sehr sehr sehr sehr viele Fotos von Mauern. Ins Spiel schaffen es dann später nur sehr wenige davon. Wenn ich alle Mauern, von denen ich Fotos schieße, auch noch einscannen müsste, dann reicht ein Sommerurlaub dafür nicht aus. wink
  • Viele Mauern sind nicht direkt erreichbar (weil z.B. ein Burggraben oder Zaun davor ist). Fotografieren kann ich sie zwar (aus der Ferne), jedoch nicht scannen.
  • Die meisten Mauern sind eher flach, und lassen sich händisch recht einfach modellieren. Ein Einscannen ist daher nicht unbedingt notwendig. Und man kann beim händischen Modellieren die Polygone auch sparsamer einsetzen (sparsamer als ein nachträgliches Optimieren von HiPoly-Models).
  • Von Normal-/Displacement Mapping halte ich nicht besonders viel, weil das Ergebnis dann nicht ganz so fotorealistisch aussieht. Da ist mir ein sorgfältiges 3D-Modellieren der Mauer viel lieber, bei dem dann auch die Textur händisch "optimiert" wird - also dass es am fertigen 3D-Model keine Textur-Verzerrungen gibt.

Also für Mauern ist der 3D-Scanner nicht unbedingt notwendig.
Viel wichtiger ist er für komplexe "organische" Formen, wie z.B. Menschen, Tiere, Baumstämme, Statuen, Säulen mit Ornamenten, etc.!

Letzte Nacht hatte ich mein erstes 3D-Objekt für mein Spiel gescannt: ein Baumstamm von einem Olivenbaum. Aufgenommen am Parkplatz von meinem Hotel. grin
Der Grund, warum ich ihn in der Nacht gescannt hatte, war der, dass der Scanner eigentlich nur für Innenräume geeignet ist. Er verwendet nämlich zum Scannen ein projeziertes Raster von einem unsichtbaren Infrarot-Laser. Direktes Sonnenlicht würde den Scanner verwirren. Daher hatte ich die Fotos vom Baum unter Tags geschossen (daraus mache ich dann später die Textur für das Baum-Model), und den 3D-Scan hatte ich in der Nacht gemacht.

So sieht das Ergebnis aus (1. Bild ist ein Foto vom Baum, 2. Bild zeigt eine Seite vom Baumstamm im Detail, und das 3. Bild ist das bei Nacht eingescannte 3D-Objekt):



P.S.: Und meine Pechsträhne hält weiter an. Jetzt habe ich auch kein Handy mehr. frown