Originally Posted By: alpha_strike
Die Lösung des sozialen Ökonoms wäre
1. Stärkere Besteuerung der Leistenden (Wohlgemerkt nicht der Reichen)
2. Stärkere Besteuerung des Erbvermögen
3. Entlastung der Hartz4-Empfänger und Geringverdiener... weil

(bitte Video anschauen) diese Gruppe (H4 / Geringverdiener) "das Geld in die Wirtschaft bringt und die Leistenden das Geld zur Bank, um es zu verspekulieren."

Ich habe mir den Film auch nochmal Stück für Stück angeschaut, um herauszufinden, was Du mit "Leistenden" meinst.
Es kommt kein einziges Mal in dem Film das Wort die "Leistenden" vor. Es ist zweimal die Rede von "Spitzenverdienern" und einmal von Zinn, den Du als den sozialen Ökonomen erwähnst, der von "stärkere Besteuerung der leistungsfähigen Einkommensempfänger, Einführung der Vermögenssteuer, auch etwas größere Besteuerung größerer Erbschaften" spricht.
Da vorher ein Mann aus der (laut Film)"typischen Mittelschicht" interviewt wurde, der von der hohen Steuerbelastung sprach, wird man davon ausgehen müssen, dass im Film nicht seine Einkommensgruppe gemeint ist.
"Leistungsfähige Einkommensempfänger" heißt in dem Zusammenhang Leute, die von der Höhe des Einkommens her zu höheren Steuerzahlungen fähig sind.

Um das Ganze nochmal aus dem Zusammenhang des Films zu beleuchten: es geht darum, dass das Geld, was erwirtschaftet wird, wieder in den wirtschaftlichen Kreislauf zurückfließt, damit es die Nachfrage und damit die Produktion stärkt, und dass es _nicht_ wie in dem letzten Jahrzehnt passiert in die reinen Finanzmärkte fließt, in denen es nur für Spekulationen genutzt wird, die der Wirtschaft nicht dienen.(D.h. es geht auch nicht darum, Unternehmern das Geld wegzunehmen, dass sie investieren wollen, wie es Dir an der ein oder anderen Stelle schien.)

Weiter zitiert aus dem Film:
Sprecher: "...seit 20 Jahren ist der Spitzensteuersatz permanent gesunken, während die Belastung für Normalverdiener gestiegen ist. Trotzdem planen Union und FDP weitere Steuersenkungen für Spitzenverdiener." Heiner Flassbeck: "Ich halte die Steuerentlastungen generell für nicht sinnvoll, weil es zuviele begünstigt, die das Geld zur Bank tragen, und das ist genau das Falsche, was wir brauchen. Sondern, man hätte sollen im unteren Bereich entlasten Hartz4-Empfänger entlasten und andere, die sehr wenig Einkommen [haben], entlasten, weil die das Geld sicher wieder ausgeben und die auch diejenigen sind, die die Bürde der letzten Jahre sozusagen vor allem getragen haben."