Das hängt ganz vom Ziel des Täters ab. Es kommt extrem selten vor, dass jemand grundlos einfach nur möglichst viele x-beliebige Menschen töten will. Meist will man sich an ganz bestimmten Menschen rächen, und man möchte seine Rache auch voll auskosten, also live miterleben. Da zündet man dann keine Schule aus sicherer Entfernung von außen an. Abgesehen davon ist es fast unmöglich, ein großes Gebäude wie eine Schule in Brand zu setzen, und vorher noch alle Ausgänge (Türen, Fenster, etc.) zu verschließen. Soetwas bekommt niemand unbemerkt hin.

Klar, man kann auch mit einem Küchenmesser töten. Man braucht nicht mal eine Waffe dazu, sondern es genügen die bloßen Hände. Aber das Problem bei Schusswaffen ist, dass mit ihnen das Töten extrem leicht gemacht wird. Man muss einfach nur den Zeigefinger ein paar Millimeter krümmen, und schon ist es passiert. Das kostet keine Überwindung. Es kann sogar unabsichtlich passieren. Und es passiert extrem schnell. Die meisten Tötungen mit Schusswaffen sind keine geplanten Morde, sondern Tötungen im Affekt. Viele bereuen danach den Fehler, den sie gemacht haben. Wenn man jemanden im Zorn würgt, oder mit einem Messer auf jemanden losgeht, dann hat man noch die Möglichkeit rechtzeitig zu erkennen, was für einen Blödsinn man da gerade macht. Bei einem Schuss ist es im Bruchteil einer Sekunde vorbei, und zu spät.

Klar, wenn jemand bewusst einen Anschlag auf eine Schule plant, dann halten ihn strengere Waffengesetze auch nicht auf. Aber die Tötungen, die unabsichtlich, oder im Affekt begangen werden, oder aus vermeintlicher Notwehr (es kam z.B. schon vor, dass ein Vater den heimlichen Freund seiner Tochter erschossen hatte, weil er ihn für einen Einbrecher gehalten hatte) würden stark zurückgehen.


Du vergisst, dass ein Angreifer IMMER im Vorteil ist. Weil er weiß ja, dass er jetzt angreift. Der Verteidiger kann nicht rund um die Uhr jederzeit mit einem Angriff rechnen. Ein einzelner bewaffneter Wachmann würde also als erster erschossen werden. Man bräuchte schon mehrere Wachmänner, die dann darauf reagieren könnten. Bei dem Amoklauf in Newtown (Connecticut) hatte der Täter übrigens eine kugelsichere Weste. Da ist es dann auch für Wachmänner nicht so einfach, ihn zu stoppen.


Das ist ein großer Irrtum, der leider weit verbreitet ist. Auch bei uns glauben das leider immer mehr Menschen.

Weil wie ich schon sagte, der Angreifer (z.B. der Einbrecher) ist IMMER im Vorteil. Er weiß, dass er kommt. Er kann sich darauf vorbereiten. Er kann sich auch entsprechend bewaffnen. Und er MUSS einbrechen (zumindest aus seiner Sicht), weil er das Geld braucht, und dafür geht er auch ein Risiko ein. Und er fühlt sich selbst auch stark, weil er ja selbst bewaffnet ist. Er kann ein Haus beobachten und den richtigen Zeitpunkt abwarten. Der Verteidiger bzw. Hausbewohner kann nicht ständig wach bleiben, und ständig seine Waffe in der Hand halten (selbst wenn er am Klo sitzt).

Wenn ein bewaffneter Einbrecher also einem bewaffneten Hausbesitzer gegenübersteht, dann kannst Du Dir sicher sein, dass der Einbrecher als erstes schießen wird. Eben weil er vorbereitet ist. Wenn der Hausbesitzer pech hat, wird er sogar im Schlaf erschossen, damit der Einbrecher in Ruhe und ohne erschossen zu werden, sein Haus ausräumen kann.

Und das Problem ist: wenn immer mehr Hausbesitzer "aufrüsten", dann müssen auch die Einbrecher aufrüsten. Und das merkt man beim Vergleich zwischen USA und z.B. Österreich sehr deutlich. In Österreich gibt es auch sehr viele Einbrüche, aber es gibt dabei nur extrem selten Todesopfer. In den USA ist die Gewaltbereitschaft bei Kriminellen viel höher (eben, weil sie es zu ihrem eigenen Schutz tun müssen). In Staaten, in denen es die Todesstrafe gibt, ist es sogar noch schlimmer. Dann tun Kriminelle alles, nur um nicht gefasst zu werden. Dann liefern sie sich sogar mit der Polizei einen Schusswechsel, töten Zeugen, schießen sich den Fluchtweg frei, etc, etc.!


Kleiner Tipp noch zum Abschluss:
Schusswaffen schützen nicht vor Einbrechern. Viel wirksamer sind da einbruchsichere Türen und Fenster, Alarmanlagen, etc.!