Schön, dass die Spannung steigt! laugh

Lösungen? Nicht die Probleme? Eigene Meinung? Nicht die Statistiken? Erinnert Dich irgendwie an die FPÖ? Das Posten offizieller Daten erinnert Dich irgendwie an die FPÖ?

Harry, die bisherige Situation dieser Diskussion war, dass die Probleme (und ihre Zusammenhänge) nicht zur Kenntnis genommen wurden!


Alpha, verzeih das Posten offizieller Statistiken als Gegenargument zu der Aussage, es handele sich beim Thema Armut bloß um ein Modethema!


Ihr hättet die Zeit, während ich nicht antwortete, dazu nutzen können, nochmal meine Posts durchzugehen, denn das meiste habe ich bereits hier und da gepostet. tongue

Ich empfehle, das bereits gepostete Video nochmal in Minutenhäppchen anzuschauen, denn Dein Post, Harry, zeugt eigentlich davon, dass Du dieses Video nicht verstanden haben kannst.
http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&NR=1&v=XU4NKp0d9_0


Quote:
Du schreibst zum Beispiel, dass die Superreichen zu wenig Steuern zahlen müssen. Das ist schon richtig, aber das hat ja einen Grund und einen Sinn. Das ist notwendig, damit die Großunternehmer nicht in andere Länder abwandern. Stell Dir vor, alle großen Arbeitgeber in Deutschland würden ins Ausland abwandern, weil sie in Deutschland zu hohe Steuern zahlen müssen.

Nun stell Dir vor, dass das leere Drohgebärden sind, da die wenigsten Unternehmen so unabhängig vom Produktionsstandort sind, wie in dem vor ein paar Jahren erlebten Beispiel Nokia.
Denn es sind nicht die Superreichen, die die Produktion garantieren, sondern die ganzen Leute, die den Betrieb tragen und die Infrastruktur drumherum.
Stell Dir das bei VW, BMW oder Mercedes vor, die können und werden nicht einfach mal so umziehen.
Die Konzerne haben es mit diesen Drohgebärden geschafft, die Staaten gegeneinander auszuspielen. Und, was machen die Staaten, die sich zu einer Gemeinschaft namens EU zusammenschließen? Sie schreiben in ihren Verträgen fest, dass sie steuerlich im Wettstreit zu einander stehen, anstatt einheitliche Steuern festzulegen, die die Funktionalität des Staatshaushaltes sichern.
Stattdessen werden die Steuern gesenkt, und mit den verbliebenen Steuern Zinsen noch und nöcher an wen - ja an die Reichen, die in Staatspapiere angelegt haben, gezahlt.

Quote:
Dann kritisierst Du, dass die Superreichen ihr Plus an Vermögen durch Zinsen verdienen. Aber was willst Du dagegen tun? Und warum? Willst Du generell alle Zinsen abschaffen? Dann würdest Du aber auch den weniger reichen schaden, weil die ja auch von den Zinsen profitieren.


Wir alle profitieren davon, dass wir "zusammenhalten", das ist das, was in Wirklichkeit unseren innenpolitischen Frieden, die soziale Sicherung, die gesellschaftlichen Funktionen und die Renten garantiert. Alles andere ist neo-liberales Gesabbel. Nur weil man Superreiche besteuert bzw. ihre Zinserträge aus den Staatshaushalten kappt, ist deshalb noch kein einfaches Vermögen in Gefahr.

Quote:
Gut, dass es die von Dir aufgezeigten "Probleme" gibt, wissen wir eh alle. Das ist ja alles nichts neues.
Allerdings sehe ich in den Problemen, die Du da aufzeigst, eigentlich kein echtes Problem. Viele dieser von Dir aufgezeigten Probleme haben ja einen Sinn.

Dass jede fünfte Rente bereits unter Existenzminimum gesunken ist, ist kein Problem? Kürzungen in Bildung und Gesundheit sind kein Problem? Herabsetzen des Rentenniveaus auf 43% in 2030 ist kein Problem? Radikal gesunkene Nachfrage im Inland bei Produkten des Mittelstandes kein Problem?
Immer höhere Anteile bei den Staatsausgaben für Zinsen statt für Staatseigene Aufgaben, kein Problem?
Die Zahlungsunfähigkeit der Länder, durch die unsere Exportorientierte Wirtschaft ihre Gewinne einfahren konnten, kein Problem?

[Die Karikatur dient der Verdeutlichung! Wer es aufgrund dieser immer noch nicht schnallt, was da wirtschaftlich auf uns zukommt, dem ist nicht zu helfen...]

Zu den Lösungen, allerdings nicht, wie gewünscht, von mir persönlich formuliert, sondern wie es ein paar Webseiten beschreiben. Auf die ein oder andere Nuance kommt es mir im Moment nicht an, hauptsache, es passiert erstmal etwas in die richtige Richtung.
http://umfairteilen.de/
http://www.appell-vermoegensabgabe.de/in...55f5c802c2ba44d
http://www.attac-netzwerk.de/ag-finanzmarkt-steuern/forderungen-und-positionen/

Als Fernziel sehe ich tatsächlich das bedingungslose Grundeinkommen.
Hier gibt's auch reichlich Infos im Netz, braucht man aber mehr Zeit, um es sich vorstellen zu können und die Tragweite zu verstehen.
http://blog.freiheitstattvollbeschaeftigung.de/
http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/existenz/linkskritik.html
http://www.buergerinitiative-grundeinkommen.de/
https://www.grundeinkommen.de/


Das Entscheidende bleibt aber, dass sich die Bürger, darunter natürlich auch alle, die dieses hier lesen, (und Politiker!) mehr darum kümmern, die wirtschaftlichen Zusammenhänge zu verstehen, damit sie sich nicht von den Bertelsmann- und Springer-Medien und den sogenannten Wirtschaftsexperten, die nur neo-liberale Ideologie verbreiten, einen Bären aufbinden lassen.