So... tut mir leid, dass ich so spät reagiere. Ich hatte einige Sachen zu erledigen, die ich einer Antwort vorziehen musste.


@ Sid:
Ich dachte ein Scherz lockert das Ganze ein wenig auf. Ich sehe ein, dass das anscheinend nicht den Erwartungen entspricht, die man einem solchen Thread entgegenbringt, und bitte um Entschuldigung!

@ Harry:
Die kabarettistischen Links sind tatsächlich ernst gemeint, denn im Unterschied zu dem Postillon überspitzen sie nicht nur, sondern verdeutlichen sie Zusammenhänge. Vor allem, das, was der Pispers so locker flockig vom Stapel lässt, ist bittere Realität. (Wer es nicht glaubt darf gern mal die Artikel zu dem Themenkomplex in FAZ, SZ, Zeit,Handelsblatt, FinanzialTimesDeutschland, Mittelstandsnachrichten, Welt und dergleichen durchkämmen - es ist nämlich nicht eine Sondermeinung, sondern es sind Fakten, die die großen Parteien durch ein dumpfbackiges Weiterso in Vergessenheit sinken lassen, weshalb uns der ganze Käse noch um Ohren fliegen wird.)

Weshalb ich den Eindruck habe, dass ich Links zu Büchern erst gar nicht zu geben brauche, liegt daran, dass ich bereits Links zu Artikeln gebracht hatte, die aber anscheinend nicht zur Kenntnis genommen wurden. Wenn Artikel schon nicht gelesen werden, werden es Bücher wohl noch weniger. Ich habe bereits viele Links über die letzten Monate verteilt gepostet, die nichts an ihrer Aktualität eingebüßt haben, weil sie nicht einfach Tagesaktuelles betrafen, sondern grundlegende Analysen enthielten.

Warum ich eine Diskussion anfange, wenn ich keine Zeit habe zu antworten?
Wie in anderen Diskussionen auch ist es kein Problem auf kurze pointierte Posts zu antworten. Trotzdem bedauerte ich, nicht auch auf ellenlange Posts antworten zu können, weil ich dann ja Detail für Detail klären könnte, wo es in der Argumentation hakt und welcher Fakt darin nicht berücksichtigt wurde.



@ Alpha:
Super Posts! (Meine ich vollkommen ernst.) Da spielt es keine Rolle, dass ich nicht Deiner Meinung bin. Es wird an Beispielen und konkreten Einschätzungen deutlich, weshalb wir einander nicht verstehen. Vielen Dank dafür!

Quote:
Und wieder zum Anfang... Die Superreichen, denen es vermutlich nichts ausmachen würde, wenn man ihnen 90% ihres Kapitals nehmen würde - die haben solche Modelle, das ihr Geld sicher ist. Aber leiden werden dann die Leute, die sich 200.000,00 Altersvorsorge angespart haben (erkennt hier einer das schmutzige Spiel?), Vermieter, die ihre 2 oder 3 Häuschen vermieten und ein Unternehmersohn, der das Unternehmen seines Vaters nicht übernehmen wird, weil ihm die schenkungssteuerlichen Risiken zu hoch sind.
Das "schmutzige Spiel" findet auf der Gegenseite statt: Denn, anstatt zu sagen, die Besteuerung sollte nur die und die Vermögen ab der Summe X und nur, wenn Unternehmen nicht als Y betroffen sind, werden die Superreichen stillschweigend mit in Schutz genommen und jede Diskussion über die Besteuerung der Superreichen abgewürgt.


Zu Deinem Beispiel aus SternTV kann ich leider nichts sagen, da ich ihn nicht kenne.
Die Beispiele, die ich gab, waren nicht über Erwerbslose, sondern über Leute, die weiter gearbeitet haben in Leiharbeitsfirmen, die sie so schlecht für ihre Arbeit bezahlen, so dass sie noch über ALG2 aufstocken müssen.
Und das sind nicht Einzelfälle, der Billiglohnsektor ist extrem gewachsen.
Ich kenne in meinem Bekanntenkreis ein paar Leute, die für die gleiche Arbeit als Übersetzer und Fremdsprachenlehrer an Firmen outgesourced wurden und so deutlich weniger Geld für dieselbe hochqualifizierte Arbeit (an derselben Firma!) bekommen.


Zu Deinem Eindruck, dass die Diskussion um die Armut ein Modethema ist.

Hier mal ein paar Fakten mit recht anschaulichen Grafiken:
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-un...egensverteilung

Hier ein Link mit 2 Grafiken, die oberste ist die gleiche in anderen Farben, die 2. ist aber interessant, weil sie zeigt, dass die Superreichen ihr Plus an Vermögen durch Zinsen verdienen, nicht durch Arbeit.
http://derschwarzekater.wordpress.com/category/aktuelles/wirtschaft-aktuelles/

Und hier mal spannende Details aus dem Handelsblatt zu Steuererleichterungen, die in den letzten Jahren/Jahrzehnten zu gunsten der Reichen stattfanden. Man muss sich etwas durchklicken, weil sich die "Liste" jeden Tag ändert - es ist eine Art Weihnachtskalenderprinzip.
http://www.handelsblatt.com/panorama/zahl-des-tages-subventionierte-luxuswagen/7409332.html#image