Apropos Götz Werner. Grundsätzlich schätze ich Unternehmer, die in ihren Mitarbeitern keinen einfachen Bodensatz sehen, sondern jeden als Zahnrad im kompletten Getriebe-Mechanismus. Ich finde seine Methode, die Kollegen zu motivierend auch beispielhaft. Aber blickt man mal hinter die Kulissen von den DM-Märkten, dann wird die kleine Putzfrau und Kassiererin an der Kasse auch nicht besser bezahlt als die Putze bei MC Donalds. Und die allgemeine Disney-Freundlichkeit die ist bei DM auch nicht ausgeprägter als bei anderen Läden.
Und ob man sein DM-Gehalt als Grundvoraussetzung für die motivierte Arbeit, oder als Entgeltung für Geleistetes sieht - das kommt aufs Gleiche raus.

Den entscheidenden Denkfehler macht Herr Götz aber bei seiner Vorstellung über das unbedingte Bürgergeld. Seiner Meinung nach sollen 1000Euro Mindestvermögen monatlich die Leute anspornen, zu arbeiten, sich zu verwirklichen.
Ich bin der Meinung, dass eine 3 köpfige Familie mit 3000Euronen sehr gut über die Wintermonate kommt und der Faktor Trägheit von Götz überhaut nicht ins Spiel gebracht wurde. Sein vorgeschlagenes Umdenken in der Gesellschaft - sein Ansatz, uns anders zu begreifen - hm... das hat auch schon Jesus so gesehen.
Problem war hat nur, dass jede Kette nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied... und ein Tropfen Öl auf 100 Liter Trinkwasser, macht selbiges ungenießbar. Sicher - er nennt sein Anliegen "eine Vision" - aber wenn dieses Anliegen in der Realität aufgrund der menschlichen Schwäche Trägheit noch nie möglich war (in der ganzen Historie der Menschheit war diese Form von Gemeinschaft nicht möglich) - dann hat diese Vision nichts in der aktuellen Debatte zu suchen.
Ich kann auch nicht davon ausgehen, dass fortan alle Autos vor Schulgebäuden mit Schrittgeschwindigkeit fahren, um folgend schwere Unfälle zu vermeiden.
Wenn nur einer der vielen Autofahrer nicht so, wie gewollt fährt - dann klappt das System nicht.