Originally Posted By: Pappenheimer
Sorry, es reicht nicht sich wortreich über ein Thema zu
verbreiten, wenn man definitiv keine Ahnung davon hat.
(Harry, aus Deinen Ausführungen wird deutlich, dass Du
die letzten 5 Jahre nichts zu den aktuellen wirtschaftlichen
Zusammenhängen gelesen haben kannst!)
Es zeugt aber auch nicht gerade von Weisheit, wenn man in kurzen Sätzen und ohne Begründung schreibt, dass der Gesprächspartner vom Gesprächsthema keine Ahnung hat. Das zeigt eigentlich nur, dass Dir die Argumente langsam ausgehen.
Außerdem finde ich es interessant, dass Du allein aus einem einzigen Beitrag von mir herauslesen kannst, was ich in den letzten 5 Jahren über Wirtschaft gelesen oder nicht gelesen habe. Entweder bildest Du Dir ein, hellseherische Fähigkeiten zu haben, oder Deine Meinungen scheinen sehr stark von Vorurteilen geprägt zu sein?! Die Art und Weise, wie Du über Reiche denkst, spricht für letzteres.


Originally Posted By: Pappenheimer
Quote:
Originally Posted By: Pappenheimer
Das Geld der Reichen und Superreichen hat die Grundlage für
die betrügerischen Spekulationsgeschäfte geschaffen
Da muss ich nicht differenzieren, sondern Du musst präziser lesen.
Ich habe geschrieben, "Das Geld der ... hat die Grundlage geschaffen."
Ach so, und das Geld, mit dem die Banken spekuliert haben, kam Deiner Meinung nach NUR von den Reichen und Superreichen?!


Originally Posted By: Pappenheimer
Wenn die Reichen Ihr Geld bei sich zuhause in den Safe gelegt haben
sollten, entschuldige, dann hätte ich tatsächlich unrecht.
Jetzt widersprichst Du Dir aber selbst.
Eine ungerechte Verteilung des Geldes bzw. der Ressourcen (wie Du es genannt hattest) kann es ja nur geben, wenn die Reichen das Geld horten. So wie Onkel Dagobert, der dann in seinem Geldspeicher täglich ein Bad darin nimmt. wink Weil dann, und nur dann, bleiben immer weniger Ressourcen für die anderen übrig. Aber nicht, wenn das Geld "arbeitet".

Normalerweise investieren die Reichen ja ihr Geld, und davon profitieren dann auch die Ärmeren. Wenn sich ein Reicher z.B. eine Luxusjacht oder eine Villa bauen lässt, dann schafft das ja bezahlte Arbeit, und ein Teil des Reichtums wird auf diese Art und Weise dann sowieso wieder verteilt (an die Bootsbauer, an den Architekten, die Baumeister, die diversen Arbeiter, später dann an den Gärtner, die Köchin, den Chauffeur, etc. etc.! Reiche schaffen dadurch sogar mit ihrem Privatvermögen Arbeitsplätze. Von den Arbeitsplätzen in ihren Firmen (die meisten Reichen sind ja Chefs von großen Konzernen) ganz abgesehen.


Es ist ja nicht so, dass die Reichen auf einem großen Geldberg sitzen, von dem man einen Teil davon an die Armen abgeben könnte.
Nehmen wir mal meinen Onkel als Beispiel, der als Steuerberater sicher zu den Reichen gezählt werden konnte (wohl verdient, weil er hatte wirklich sein ganzes Leben lang für seinen Job gelebt. Sogar am Wochenende, wenn ich ihn besucht hatte, hatte er sehr oft beruflich telefoniert. Er hatte wirklich mit Null angefangen, und brachte es mit viel Energie und Ehrgeiz schließlich zum Millionär). Naja, jedenfalls hatte er (er ist inzwischen an Krebs gestorben) eigentlich immer nur relativ wenig Bargeld gehabt. Dafür hatte er 7 Häuser und Grundstücke, zum Teil echte Luxusvillen in guter Lage an berühmten österreichischen Seen, oder z.B. mitten in der Salzburger Altstadt. Heute lebt seine Familie unter anderem davon, dass sie einen Großteil dieser Häuser vermieten.

Wie würdest Du, Pappenheimer, also das Vermögen von meinem Onkel umverteilen wollen? Würdest Du ihm ein paar von seinen Luxusvillen wegnehmen, und daraus ein Bordell für die Öffentlichkeit machen?!? tongue

Und überhaupt, Pappenheimer, erklär mir mal, wie Du Dir das mit der Umverteilung genau vorstellst. Du sagtest, es gibt in Deutschland 55 Milliardäre. Okay, gehen wir mal davon aus, dass wir jedem dieser Milliardäre eine halbe Milliarde Euro wegnehmen, und diese unter den restlichen Bürgern Deutschlands verteilen/umverteilen. Also 500 Millionen von jedem der 55 Milliardäre, ergibt 27,5 Milliarden Euro. Deutschland hat zur Zeit ca. 82 Millionen Einwohner, das ergibt also je Einwohner eine einmalige "Bereicherung" von sagenhaften 335 Euro.
Wow, das würde ja wirklich die Welt zum Positiven verändern, wenn wir die Superreichen um ihre Existenz bringen würden, und deren Besitz umverteilen würden. tongue


Originally Posted By: Pappenheimer
Dass ein "Kuchen" nur einmal aufgeteilt werden kann, hängt daran,
dass es tatsächlich nur begrenzte Ressourcen gibt.
Was hast Du immer nur mit Deiner "Kuchenaufteilung"?! Das Leben ist doch keine Kindergeburtstagsparty, bei der es gratis Kuchen für jeden gibt. Wenn Du einen Kuchen haben möchtest, dann musst Du ihn Dir VERDIENEN!!!
Manche Menschen sind sehr gut darin, sich ihren Kuchen zu verdienen (die haben dann auch entsprechend viel davon), andere haben diese Fähigkeiten nicht (die bekommen dann halt vom Staat zumindest so viel Kuchen geschenkt, dass sie überleben können).

Und Du kannst doch nicht hergehen, und denen, die sich ihren Kuchen ehrlich verdient haben, ihren Kuchen wieder wegnehmen. Das ist Raub!
Was man natürlich tun kann, ist, dass man für die Zukunft eine Obergrenze einführt. Dass man also sagt: "niemand darf mehr als 10 Stück Kuchen haben". Das kann man von mir aus tun, um zu verhindern, dass es in ZUKUNFT neue superreiche "Kuchenesser" gibt. Aber man kann doch nicht denen, die heute schon mehrere Kuchen besitzen, etwas davon wegnehmen. Dir würde es ja wohl auch kaum gefallen, wenn Du einen Großteil DEINES Besitzes hergeben müsstest, um es den noch ärmeren Menschen in Afrika zu geben. Oder?


Originally Posted By: Pappenheimer
Es geht ... um die Beseitigung einer Ungleichheit, die die
Grundlagen von Existenzen zerstört.
und
Originally Posted By: Pappenheimer
Während der eine an seinem Haus baut, schlägt der andere bei ihm Wände ein, um damit sein Haus zu erweitern.
So wird ein Gleichnis draus, das 1.) überhaupt irgendetwas mit Verteilung zu tun hat, und 2.) das zur Realität passt...
Ich lebe zwar in Österreich, und nicht in Deutschland (aber ich denke, von den Wirtschaftsproblemen her sind die beiden Länder durchaus vergleichbar). Bei mir sieht die Realität so aus, dass noch kein einziger Reicher mir etwas weggenommen hat, ohne dass ich es wollte. Oder meine Existenz dadurch bedroht hat, indem er immer reicher wurde. Es hat mir auch noch niemand meine Wände eingeschlagen, um sein Haus zu erweitern. grin Ich habe nach wie vor mein wohlverdientes Haus, mein Auto, all meinen anderen Besitz, und mein Bargeld auf der Bank, das jeden Monat um weiteres Geld anwächst, weil ich es mir durch meinen Job ehrlich verdiene. Reiche und deren Geld sind also für mich überhaupt kein Problem.

Vor allem auch deshalb nicht, weil ich nicht zu den Menschen gehöre, die anderen etwas neidisch sind.
Und ich gehöre auch nicht zu denen, die auf die Hetzpredigten irgendwelcher rechtspopulistischer Parteien hören, die dem armen Volk das Geld der Reichen versprechen. Frei nach Robin Hood: "Nimm es den Reichen, und gib es den Armen". Viele halten das für ehrenhaft, aber Robin Hood (falls es ihn wirklich gegeben haben sollte, was ja umstritten ist) war nichts anderes als ein Dieb.


Ich habe mir vorhin aus Wikipedia herausgesucht, welche Milliardäre es in Österreich gibt. Da gibt es offensichtlich eh nur 4 Personen. An der Spitze steht der BILLA-Gründer Karl Wlaschek. Auch der hat mir noch nie etwas weggenommen, ohne dass ich es wollte. Herr Wlaschek wird immer reicher, weil ich jede Woche zum Billa einkaufen gehe. Freiwillig, weil ich es so möchte. Weil ich froh bin, dass es Menschen wie ihn gibt, die das Einkaufen dank Supermärkten vereinfacht haben (als Kind musste ich mit meiner Mutter oft in viele verschiedene Geschäfte einkaufen gehen, um all das einzukaufen, was ich heute in nur wenigen Minuten in einem Supermarkt bekomme). An zweiter Stelle der reichsten Österreicher steht der Erfinder des Kult-Getränkes "Red Bull". Auch er hat es mit viel Energie (die Flügel verleiht wink ), mit viel Ehrgeiz und mit einem guten Marketing ("Red Bull" kennt man inzwischen auf der ganzen Welt) zu den erfolgreichsten Österreichern geschafft. Und das ist Bemerkenswert. Und ich würde nie und nimmer auf die Idee kommen, ihm seinen wohlverdienten Reichtum wegnehmen zu wollen.


Originally Posted By: Pappenheimer
Es geht um den gravierenden Unterschied zwischen Millionen und Milliarden.
Ob man jetzt eine Million hat, oder 1000 Millionen - wo ist da der Unterschied? Wie schon gesagt, die Reichen horten ja nicht ihr Geld, sondern die brauchen das ja. Die müssen damit z.B. das Personal bezahlen, das all ihre Luxusvillen sauber hält, die Gärten pflegt, etc., und natürlich ist es für viele auch so eine Art "sportlicher Wettkampf", und man möchte zu den Top 10 der Reichsten gehören.


Ach ja, eines noch: dass die Ressourcen begrenzt sind, und dass die Reichen den anderen Menschen alle "Ressourcen" wegnehmen könnten, das sehe ich auch nicht so problematisch wie Du. Weil Reichtum und Armut hängen stark miteinander zusammen, und halten sich in einem bestimmten Gleichgewicht. Weil die Reichen können ja nur deshalb so reich werden, weil andere ihnen (freiwillig) das Geld zukommen lassen (weil sie z.B. "Red Bull"-Getränke konsumieren). Je ärmer die Bevölkerung wird, desto weniger "Red Bull"-Dosen können sie kaufen, und der Reichtum der Reichen wird dadurch automatisch weniger.

Im Grunde genommen ist es heute nicht viel anders als im Mittelalter, als es adelige reiche Herren und arme Bauern gab. Zwischen beiden gibt es aber eine Abhängigkeit, der adelige Burgherr konnte ohne seine Bauern nicht überleben, die Bauern konnten aber auch ohne ihrem Herrn nicht überleben. Und heute ist es genauso. Die Reichen sind auf das Geld der breiten Masse der Bevölkerung angewiesen, das Volk ist aber auch von den Reichen abhängig, weil das die Arbeitgeber sind, und weil die Reichen es sind, die den ärmeren einen gewissen Wohlstand ermöglichen (z.B. indem man den Luxus hat, in einen Supermarkt einkaufen gehen zu können).

Der einzige Unterschied zwischen HEUTE und dem MITTELALTER ist: heute kann JEDER durch Fleiß und gute Ideen reich werden. Im Mittelalter hatte man dieses Recht nur aufgrund seiner Herkunft. Man wurde in den Wohlstand hineingeboren, wer als Bauer geboren wurde, konnte niemals ein Adeliger werden. Somit leben wir heute in einer besseren, freieren Welt. Und wenn jemand jammert, dass er so arm ist, dann kann ich ihm nur sagen: "Dann tu doch etwas dagegen. Im Leben wird einem nie etwas geschenkt. Man muss sich seinen Kuchen schon selbst verdienen".