Ihr macht mich sprachlos! tongue


Eigentlich dachte ich, dass die Weltfinanzkrise, von der die
Eurokrise ein lange noch nicht abgeschlossener Ausläufer ist,
die Verhältnisse deutlich gemacht hätte.

Das Geld der Reichen und Superreichen hat die Grundlage für
die betrügerischen Spekulationsgeschäfte geschaffen, deren
Zusammenbruch durch die Rettungsgelder der Staaten
aufgefangen werden sollte.

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich lange ähnlich gedacht habe:
"Ist mir doch egal wie reich die Reichen sind,
hauptsache die Armen haben genug zum Leben."

Aber genau da ist der Knackpunkt, denn,
wie das Günther Moewes immer so schön schreibt:
"Der Kuchen kann nur einmal verteilt werden."

Oder wie es ein Mann sagte, den ich beim Bündnis
"UmFAIRteilen - Reichtum besteuern!" kennengelernt hatte:
"Früher habe ich versucht die Armut zu bekämpfen, heute weiß
ich, dass man den Reichtum bekämpfen muss, wenn man die Armut
beseitigen möchte."

Dass heißt,
1. was die einen auf der Seite zuviel haben, haben andere
zu wenig!
2. wer zuviel Geld hat, hat zuviel Einfluss auf die Politik
und hebelt damit die Demokratie aus, also genau das, was wir
die letzten Jahre erleben.

Diese ganze Diskussion um das "Sparen" der öffentlichen
Haushalte in Deutschland und auf Europa-Ebene haben wir
nicht, weil der Staat zu viel ausgegeben hat, sondern weil
die Unternehmen und Reichen zu niedrig besteuert wurden, d.h.
weil sie das, was sie der Gemeinschaft für die freundliche
Unterstützung ihrer unternehmerischen Leistungen schulden,
nicht abgegeben haben!

Das ganze Hartz4-, Billiglohn- und Leiharbeitssystem hat
dafür gesorgt, dass die Arbeiter bei den Lohnverhandlungen
geschwächt waren und damit weniger verdient haben (und das
bei steigender Effizienz, bei Arbeitsverdichtung und
Produktivität!) - und das Geld ist ebenfalls in die Hände der
Reichen geflossen.
Zusätzlich arbeiten viele Leute für Löhne, die nicht zum
Leben reichen(d.h. sie müssen Zuschauss beim ALG2
beantragen), im selben Job, den sie vorher für einen
tariflichen Lohn gemacht haben.

Konkret zu Herrn Albrecht und seinem Megavermögen:
Herr Albrecht wird sein Vermögen nur zu einem sehr geringen
Teil durch seine Leistung erwirtschaftet haben. Wie die
meisten Megakonzerne auch, wird er das meiste Geld mit
Spekulationen eingenommen haben.

Kurz noch zur Deutschen Bank:
Die Deutsche Bank hat nicht ins Klo gegriffen, sie war selbst
daran beteiligt, die Kloake zu erschaffen, in die dann
gutgläubige Banken rund um die Welt gegriffen haben, und die
dann die Staaten mit Geld und Garantien zugeschüttet haben,
damit nicht dem Rest der Wirtschaft die Scheiße um die Ohren
spritzt.

Quote:
So kann man den unregulierten Markt nutzen und den Banken ein Schnippchen schlagen.

1. Wenn die Politik den einfachen Leuten keine Rücklagen
lässt - und genau die Politik haben sie die letzten
Jahrzehnte verschärft und durchgezogen - schlagen sie
niemandem ein Schnippchen.
2. Man spricht nicht zu unrecht vom Kasino-Kapitalismus - und
wie im Kasino, so ist nur eines sicher, die Bank gewinnt
immer und dass sind international gesehen, die ganz großen
Banken - und wenn es mal so aussieht, als würden sie
verlieren, dann werden sie von den Staaten gerettet. - Auf
Kosten von wem?