Das Problem für mich persönlich war das Umdenken. 10 Jahre Gamestudio und Du denkst in vielen Schubladen. Du legst viele Ordner für Sounds, Bilder, Modelle an, dann schreibst Du die Grundstruktur, Du fängst mit der magischen Funktion "main" an - und aus dieser erschließt sich dann nach und nach das Projekt.
Es gibt viele verschiedene Elemente. Z.B. die Panels. Das sind für mich schon immer visuelle 2D-Darstellungen, die nichts mit Leveln oder irgendwelchen Abschnitten im Projekt zu tun haben. Die Panels sind einfach da. Punkt.
Oder die View-Entities. Das sind für mich Elemente, unabhängig von was weiß ich. Die sind da - fertig.
Bei Unity gibt es eine "Freistruktur" in dieser Form nicht. Dein Projekt hat Szenen und jede Szene hat einfach nur GameObjekte mit Komponenten - fertig. Das System ist eher wie so ein Filmset zu verstehen. Dein Spiel ist wie ein Film mit verschiedenen Szenen. Jede Szene ist ein Stage. Da gibt es Licht, Schauspieler, Vorrichtungen für Spezialeffekte, Lautsprecher u.s.w. Und Du skriptest Dein Spiel quasi von Szene zu Szene. Alles, was Du siehst, wird durch die Cam dargestellt. Soweit ich das verstehe, kannst Du ohne Cam in der Szene auch keine GUI (Unity-Panels) darstellen. Jede Idee, jedes Schaffen muß stets "verkörpert" werden in der Unity-Welt. Selbst ein leeres GameObjekt braucht für seine szenische Existenz zumindest die Transform-Eigenschaften.
Wenn man mal die Grundstruktur kapiert hat, dann geht´s zunehmend schneller.
Ich weiß nicht, ob mir da jeder zustimmt. Aber diese Projekt-Szenen-Struktur findet man heutzutage in vielen modernen Programmen wieder. After-Effekts oder Premiere arbeiten so. Viele Begriffe wie z.B., was man unter "Transform" versteht, kannte ich bereits aus After-Effekts.
Auch das Animations-Key-Verfahren. Ich kenne das ebenso von Adobe, Cinema4D, AnimePro usw.
Unity ist einfach ein - modernes - Programm. Ein Workflow auf dem neuesten Stand. Ich mache mein letztes 2D-Spiel noch mit der A8, ganz einfach, weil ich mich nur nach und nach in die Unity einlernen kann. Aber das Teil ist für Hobby-Entwickler (mit all seinen bekannten Schwächen) nahezu perfekt. Du kannst die A8-Struktur ehrlich gesagt in die Tonne schmeißen.
Klar, hier gibt es auch nette Leute, die dir gerne bei Problemen helfen - aber bei der Unity ist einfach die Entwickler-Szene zuhause. So kommt mir das zumindest vor. Und ich stehe nach wie vor zu meiner Aussage – die A8 ist ein Friedhof geworden. Man tummelt sich ab und zu drauf rum, um ein paar Erinnerungen zu feiern – aber die Szene, so wie sie hier mal vor 7-8 Jahren abging, die gibt es nicht mehr. Jepp, das kotzt mich so nebenbei auch an. Aber die Karawane zieht nun einmal weiter. The show must go on.