Ungefähr 3 Monate nachdem die NATO offiziell ihren "Sieg" in Libyen verkündet hatte (frei nach dem Motto: "Gaddafi ist tot - also ist der Krieg vorbei"), konnte heute man in den Medien folgendes lesen:

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Gaddafi-Anhänger nahmen Bani Walid ein:
Drei Monate nach dem Tod des libyschen Ex-Machthabers Muammar al-Gaddafi haben dessen Anhänger offenbar die Wüstenstadt Bani Walid unter ihre Kontrolle bringen können. Nach blutigen Kämpfen hätten Gaddafi-Anhänger die Stadt heute eingenommen ... Wie der Sprecher des Stadtrats von Bani Walid, Mahmud al-Werfelli, sagte, hissten die Gaddafi-Kämpfer anschließend die grüne Flagge des Gaddafi-Regimes.
(Quelle: www.orf.at)

Vor ein paar Wochen (ich glaube, es war vor ca. 3 Wochen) hatte ich auch gelesen, dass die neue libysche Regierung (ich nenne sie lieber "Rebellen") die NATO um Unterstützung gebeten hatte. Weil sie befürchten, dass das Land im Bürgerkrieg gespalten werden könnte.

Vielleicht ist das ja der Grund, warum die Medien jetzt wieder über Libyen berichten?! - nach monatelangem Verschweigen des Krieges, und Falschinformationen über einen "gewonnenen Krieg".
Ich traue mich wetten, dass es demnächst wieder einen neuen NATO-Einsatz in Libyen geben wird, und die Bevölkerung Europas in den nächsten Wochen von den Medien mit Propaganda-Meldungen wieder langsam darauf "vorbereitet" wird. Bin schon gespannt, wen sie diesmal zum Oberbösewicht machen werden (weil Gaddafi gibt es ja nicht mehr). Vielleicht werden sie ja von irgendwelchen amok-laufenden bösen Beduinen-Stämmen schreiben, die alle mit Gaddafi blutsverwandt sind?! grin


Nur so eine Theorie von mir:
Ich frage mich jetzt auch, ob die Sanktionen gegen den Iran nicht vielleicht nur dazu dienen, damit die am Krieg gegen Libyen beteiligten Länder, USA, Frankreich und Großbritannien, ihr erbeutetes Erdöl möglichst schnell zu Bargeld machen können ... so lange die Rebellen in Libyen noch an der Macht sind?!

Diese Länder hatten ja von den Rebellen einen Großteil des libyischen Erdöls zugesagt bekommen, als Dank für ihren Kriegseinsatz (für die Vernichtung der legitimen libyschen Regierung und des libyschen Militärs - oder wie es offiziell genannt wird: dem "Einrichten einer Flugverbotszone" confused ).
Würde die neue libysche Regierung (Rebellen) ihre Macht in Libyen jedoch wieder verlieren, dann wäre auch das Erdöl verloren. Also muss das Erdöl möglichst schnell vorher noch "abgeschöpft" und zu Geld gemacht werden.

Und durch die Sanktionen (Import-Verbot von iranischem Erdöl) wird erreicht, dass Europa auf seine eigenen Reserven zurückgreifen muss (sprich: auf das Erdöl aus Libyen). Dadurch kann das Öl aus Libyen schneller zu Geld gemacht werden, und gleichzeitig treibt man durch den Iran-Konflikt den Erdölpreis in die Höhe, sodass man noch mehr Gewinne mit dem libyschen Öl machen kann.

Ist nur so eine Theorie von mir, aber vieles deutet darauf hin. Zum Beispiel folgende Meldungen von heute:

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Iran setzt auf Entspannung:
Kurz vor den EU-Beratungen über ein Importverbot für iranisches Erdöl am Montag hatte sich der Iran um Entspannung im Streit mit dem Westen bemüht. Am Donnerstag sagte Außenminister Ali Akbar Salehi, sein Land habe niemals versucht, den Seeverkehr durch die Meerenge zu blockieren. (Quelle: www.orf.at)

Aber anstatt diplomatisch zu reagieren, und auf die Entspannungsbemühungen einzugehen, provozieren die USA, Frankreich und Großbritannien den Iran noch mehr.
Hier noch eine Meldung von heute:
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Der US-Flugzeugträger "USS Abraham Lincoln" hat am Sonntag begleitet von mehreren westlichen Kriegsschiffen die strategisch wichtige Straße von Hormus passiert und befindet sich im Persischen Golf. Begleitet wurde der Flugzeugträger demnach von einem US-Kreuzer und zwei US-Zerstörern. Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums fuhren in der Flotte zudem ein britisches und ein französisches Kriegsschiff mit.

Und hier, ebenfalls ein Bericht von heute, der mich sehr an das Vorgehen gegen Libyen vor einem Jahr erinnert:
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Zentralbankkonten werden eingefroren:
Die EU erhöht im Atomstreit mit dem Iran den Druck auf die Regierung in Teheran. Die 27 EU-Regierungen einigten sich am Montag in Brüssel darauf, ab 1. Juli die Einfuhr von iranischem Erdöl zu verbieten. ... Außerdem werden die Konten der iranischen Zentralbank eingefroren. Das sind die bisher schärfsten Iran-Sanktionen der EU seit 2005. Sie wurden von den EU-Außenministern beschlossen.

Also obwohl der Iran eine Entspannung der Lage anstrebt, provozieren die westlichen Militärmächte den Iran weiterhin.

Und die EU will unbedingt die Sanktionen (Einfuhrverbot von libyschem Erdöl) durchsetzen.
Und ich frage mich: WARUM?
Der Iran verkauft sein Erdöl ja nicht nur an Europa. Er kann bei einem Importverbot für Europa sein Erdöl doch genausogut auch an z.B. China verkaufen. Wieso sollte ein Import-Verbot von iranischem Erdöl in Europa dem Iran schaden? Eigentlich würde es ja nur Europa schaden, wenn es weniger Erdöl gibt, und das Erdöl teurer wird. Vorteile davon hätten nur diejenigen in Europa, die ihr eigenes Erdöl (z.B. aus Libyen) loswerden wollen. wink

Ich habe ein interessantes Video entdeckt, das ganz gut zu dem Thema passt. Es dauert zwar ca. eine Stunde, aber man versteht danach dann viel besser, was in der Welt so vor sich geht. Sollte man sich unbedingt anschauen:

Jürgen Elsässer - Kriegslügen gegen Iran
(Chefredakteur Jürgen Elsässer referiert über die Propaganda der Medien, über Iran, Libyen, Irak-Krieg, US-Regierung, etc., etc.!)