Ich persönlich halte ja die Viagra-Geschichte für absoluten Unsinn, und kann es eigentlich kaum fassen, dass es irgendjemanden gibt, der diese Geschichte glaubt.
In einem anderen Forum hatte ich dazu geschrieben:
Quote:
Ich habe einmal im Internet einen Artikel über "Vergewaltigungen im Krieg" gelesen. War ziemlich interessant. Laut diversen Studien scheint es in JEDEM Krieg und auf ALLEN Seiten immer wieder Vergewaltigungen zu geben. Das scheint ein typisches Verhalten von Soldaten zu sein, wenn sie in ständiger Todesangst leben.

Vor allem wenn die Soldaten das Gefühl haben, im Krieg unterlegen zu sein, versuchen sie dieses "Ohnmachtsgefühl" mit Vergewaltigungen auszugleichen ... sie fühlen sich danach dann wieder stärker. Das gilt übrigens interessanterweise auch für weibliche Soldaten. Auch sie werden im Krieg gewalttätiger - zum Teil auch deswegen, um ihren männlichen Kameraden zu zeigen, dass sie genauso stark sind wie sie. Was ich damit sagen will: Vergewaltigungen kommen im Krieg leider immer wieder vor, und man braucht kein Viagra dazu!

Abgesehen davon, dass Viagra gar nicht dazu geeignet ist, um Soldaten zu Vergewaltigungen anzustiften. Viagra ist ja kein Aphrodisiakum! Es steigert NICHT das sexuelle Verlangen, sondern es wirkt sogar nur dann, wenn man bereits sexuell erregt ist - dann sorgt es für eine Erektion.

Ich kann mir schon vorstellen, dass Gaddafi Viagra an seine Soldaten verteilt hat. Aber ganz bestimmt nicht, um damit Vergewaltigungen zu veranlassen.

Sondern wahrscheinlich deshalb, damit das Eheleben der Soldaten nicht gefährdet wird. Man muss sich vorstellen, dass Soldaten ja nur sehr selten "Urlaub" bekommen, um zu ihren Frauen nach Hause kommen zu können. Dann kommt der ständige Stress, die Todesangst, etc. noch dazu, was sich nicht gerade besonders positiv auf die Potenz der Männer auswirkt. Und dann kommt noch die Angst dazu, dass sie, wenn sie eh nur z.B. einmal im Monat heim zu ihren Frauen kommen können, dann auch noch im Bett versagen könnten.

Also ich denke, falls Gaddafi tatsächlich Viagra an seine Soldaten verteilt haben sollte, dann wollte er damit wahrscheinlich seinen Soldaten etwas Gutes tun (damit sie nicht auch noch Probleme mit ihren Frauen bekommen, und dann noch weniger motiviert sind, um weiterzukämpfen).
Und ganz bestimmt macht es keinen Sinn, Viagra zu verteilen (und auch Verhütungsmittel - wie heute eine Zeitung schreibt), damit die Soldaten besser die Frauen ihrer Gegner vergewaltigen können. Was sollte das auch für einen militärischen oder diplomatischen Nutzen haben?

Und wenn Gaddafi wirklich seinem Volk so viel Schaden zufügen will, wie in den westlichen Medien immer wieder behauptet wird, dann frage ich mich, warum Gaddafi immer wieder Ansprachen an sein Volk hält, in denen er sein Volk zum Durchhalten aufruft. Ansprachen, in denen er seinem Volk immer wieder sagt, dass sie den Kampf gegen die "Kreuzzüge des Westens" ("Nato’s crusader aggression") gewinnen werden.

Und wenn man sich die libyschen Medien so durchliest, dann findet man auch viele Hinweise darauf, dass sehr viele afrikanische Staaten Gaddafi und das libysche Volk unterstützen. Und gegen die NATO-Kreuzzüge sind.
Zum Beispiel die Staaten Guinea-Bissau und Mali. Darüber liest man in den westlichen Medien überhaupt nichts!
Quote:
- Guinea-Bissau President renews his solidarity and Guinea-Bissauans’ solidarity to the Libyan people’s stand-off against Nato’s crusader aggression.

- Malian president inquires about the consequences for the barbarian aggressive campaign by Nato’s crusader aggression on Libyans.
Quelle: ljbc.net

Und ich finde es auch zum Kotzen, dass der Westen immer so tut, als ob die NATO nur GADDAFI bekämpft. Also eine einzige Person. In Wahrheit bekämpfen sie aber die Regierung und das Militär eines ganzen Landes. Bekämpfen und zerstören ein ganzes Land, nur weil sie einer einzigen Person etwas vorwerfen (zumindest offiziell). Eigentlich der absolute Wahnsinn.