Auf www.orf.at steht heute:
"Akt nationaler Selbstverteidigung
Ungeachtet zunehmender Kritik an der Tötung von Al-Kaida-Chef Bin Laden hat US-Präsident Obama die Kommandoaktion gegen Amerikas bisherigen Staatsfeind Nummer eins als „Akt der nationalen Selbstverteidigung“ bezeichnet. Zudem behält sich das Weiße Haus auch weiterhin das Recht vor, Einsätze in Pakistan anzuordnen, wenn die dortige Regierung "unfähig oder nicht willens" sei, gegen ranghohe Al-Kaida-Vertreter vorzugehen.

Scharfe Kritik aus Pakistan
In Pakistan hatten Politiker und Journalisten zuvor ungewöhnlich harsch Aufklärung über die Hintergründe der Tötung verlangt. Während die USA wissen wollen, warum Bin Laden jahrelang in Abbottabad leben konnte, fragen viele Pakistaner, warum Regierung, Armee und Geheimdienst von dem spektakulären Einsatz des US-Kommandos überrascht wurden.

Zudem wolle "jeder Pakistaner wissen, wie es sein kann, dass die Grenzen eines unabhängigen und souveränen Landes verletzt werden, ein Angriff ausgeführt wird, Menschen getötet werden und dann die ausländischen Aggressoren unbehelligt fliehen und unsere Behörden von all dem nichts mitbekommen", sagte Altaf Hussain von der Bewegung Muttahida Qaumi, einer der Stützen der Regierung. Der Politiker Imran Khan sprach vom Verlust der nationalen Würde.

Völkerrechtliche Bedenken
Auch international löste die Tötung Bin Ladens eine heftige Kontroverse über die Legitimität des US-Vorgehens aus. Aufklärung zu den Todesumständen forderte zuletzt auch die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay. "Es handelte sich um eine sehr schwierige Operation, und es wäre hilfreich, wenn wir die genauen Fakten der Umstände seiner Tötung kennen würden", heißt laut Sprecher Rupert Colville in der Anfrage an die Regierung in Washington.

Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte die USA und Pakistan auf, Fragen in Zusammenhang mit der Tötung Bin Ladens rasch zu klären. Informationen verlangte Amnesty insbesondere über den Zustand und den Verbleib der Personen, die sich während der Operation ebenfalls im Haus des Terroristenführers aufgehalten hatten."



Interessant finde ich auch das hier: aufgrund des Versagens der pakistanischen Regierung wollen die USA jetzt Zahlungen an Pakistan einstellen (ich werde jetzt mal nichts dazu sagen - jeder kann sich selbst eine Meinung dazu bilden wink ):

"Pakistan hatte einst das Taliban-Regime in Afghanistan unterstützt, war aber nach den Terroranschlägen vom 11. September an der Seite der USA in den Kampf gegen den Terrorismus eingetreten. Seither überwiesen die USA 18 Milliarden Dollar an Hilfsleistungen nach Pakistan.
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Angesichts des angeblich jahrelang unentdeckten Verstecks von Bin Laden forderte die US-Abgeordnete Kay Granger, ein Hilfsprogramm für Flutopfer in Pakistan auf Eis zu legen. Dass der berüchtigte Terrorist fünf Jahre lang unbehelligt nahe einer Militäreinrichtung leben konnte, habe ihre Sorge vergrößert, dass Islamabad womöglich "unfähig" sei, die Gelder transparent zu verwalten, schrieb Granger an Außenministerin Hillary Clinton.
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