Langsam gerät der Konflikt in Libyen außer Kontrolle. Hier ein kurzer Überblick des heutigen Tages:
- Eine aufgebrachte Menschenmenge zündet in Tripolis mehrere Botschaften an (als Reaktion auf die Tötung von Gaddafi's Sohn).
- Italien wirft der libyschen Regierung vor, dass sie die Sicherheit der Botschaften nicht garantiert habe. Dies stelle eine "Vernachlässigung der elementarsten internationalen Verpflichtungen" dar, hieß es aus Rom.
- England hat den libyschen Botschafter des Landes verwiesen. Der Beamte habe nun 24 Stunden Zeit, Großbritannien zu verlassen.
- Der Vatikan bestätigt den Tod von Gaddafi's Sohn Saif al- Arab. Bischof Giovanni Martinelli rief die internationale Gemeinschaft auf, das Bombardement Libyens einzustellen.
- Die NATO sagt, die Luftangriffe dienten dem Schutz der Zivilbevölkerung und befänden sich im Einklang mit der UNO-Resolution 1973.
- Immer mehr kritische Stimmen werden aus Russland laut. Der außenpolitische Sprecher des Unterhauses im russischen Parlament, Konstantin Kosachew, sagte: "Mehr und mehr Informationen deuten darauf hin, das die anti-libysche Koalition die leibhaftige Vernichtung Gaddafis zum Ziel hat".
- Der venezolanische Präsident Hugo Chavez nannte den jüngsten Angriff einen Mordversuch. Der Luftangriff war der zweite innerhalb von 24 Stunden, der in Gaddafis Nähe einschlug.
- Unterdessen zerstörte ein NATO-Luftangriff im Osten Libyens 45(!) Fahrzeuge der Gadafi-Truppen, weil diese angeblich das Feuer auf "Zivilisten" in der Stadt Jalu eröffnet hatten und dabei 5(!) "Zivilisten" getötet hatten (Anmerkung: interessantes Detail am Rande: der Konvoi wurde erst dann zerstört, als er die Stadt Jalu wieder verlassen hatte).
- An der Grenze zu Tunesien gibt es heftige Kämpfe. Dabei schlugen auch mehrere Geschoße auf tunesischer Seite ein.