Natürlich sollte jede Art von Politik, auch Wirtschaftspolitik, nur Rahmen setzen, Sicherheit spenden und nicht mehr in die Freiheit der Akteure eingereifen, als nötig. So begann es ja auch alles, als Staat noch eine Stadt war, in deren Mauern man sicher siedeln konnte und dafür eine Gebühr zahlte, die noch keine politischen Steuerungsmaßnahmen enthielt und deshalb auch nicht Steuer genannt werden musste.

Heute versucht jeder Politiker sich derart zu profilieren, dass er oder sie mit Steuerungsmaßnahmen an dieser Freiheit rumpfuscht und das System komplizierter und unflexibler macht, was am Ende die Entwicklungsfähigkeit von alten System immer mehr einschränkt. Die Maßnahmen selbst greifen sehr selten aber behindern dabei viele andere Akteure. Aber irgendwas muss ein Politiker ja in seiner Amtszeit machen, um seiner Existenz eine Berechtigung zu geben.
Auch die meisten wirtschaftspolitischen Modelle haben sich nicht als erfolgreich erwiesen. Das erfolgreichste Modell war doch immer, das Reduzieren der Abgaben und das Wegnehmen von Barrieren oder das Schaffen von nützlicher Infrastruktur, was wieder darauf schließen lässt, dass ein einfacher Rahmen und Schutz in den meisten Fällen am besten wäre. Eingreifen ist doch nur nötig, wenn die Märkte nicht funktionieren, wie bei Monopolen (Strom, Bahn oder Telekom).

Wie dem auch sei, heute ist Politik nicht mehr das, was es sein sollte, es ist ein Netzwerk von Verflechtungen diverser Interessengruppen, Lobbyisten und es folgt natürlich den Regeln des Egoismus der jeweiligen einzelnen Politiker (Maximierung von Nutzen wie z.B. Macht und Einkommen bei gleichzeitiger Reduktion der Aufwände). Idealisten werden frühzeitig durch ein Parteiensystem, welches einem Vereienswesen ähnelt, aussortiert oder zur "Vernunft" gebracht.

Dass sich der Staat wie eine Krankheit ausgebreitet hat und Geld vernichtet, wird auch klar, wenn man betrachtet, dass es mal um 1914 einen Staatsanteil von 14 Prozent gab. Während meines Studiums, das schon eine Weile her ist, waren es schon über 50 Prozent. Also denkt mal drüber nach, der Staat gibt mehr aus, als Konsum, Investition, Im- und Export zusammen. Er ist nicht nur eine fette Made, er ist ein riesiger gefräßiger Drache.

Aber wie ist das jetzt mit den Kriegen? Ein einzelner Politiker kann eigentlich keinen direkten Vorteil aus einem Krieg ziehen, es sei denn, er würde als guter Befreier in die Geschichte eingehen und das wäre seinem Ego sehr wichtig. Wenn aber ein Land Schulden bei einem anderen hat und diese vielleicht durch den Sieg eines Krieges los wird und noch Reparationszahlungen bekommt, wäre das evtl. ein Grund. Unterstützt wird das dann gerne von Banken, Waffenhändlern, Nachschub- und sonstigen Versorgungs-Firmen. In Amerika haben die höchsten Regierungsbeamten inklusive des Präsidenten oft Aktien bei genau solchen Firmen gehabt.

Wenn man das sieht, ist Politik manchmal einfacher und offensichtlicher als man denkt. Aber sie ist nicht so banal, wie man es uns in den Medien klar machen will, da steckt am Ende doch eine ganze Menge Lobbyismus dahinter und nicht immer der Wille, Freiheit in die Welt zu tragen, zumal ein Einwohner im Irak, in Afghanistan oder Libyen seine Freiheit sicher ganz anders definiert als wir.


Models, Textures and Games from Dexsoft