Originally Posted By: Pappenheimer
Ich hätte bei der ganzen Diskussion nicht ein einziges Wort gepostet, wenn es nur um Rückschlüsse zum momentanen Krieg gegangen wäre und nicht die Hälfte der nachrichtlichen Meldungen zum Konflikt ausgeklammert worden wären.

@Pappenheimer: Natürlich habe ich die Hälfte (oder sogar weit mehr als die Hälfte) der nachrichtlichen Meldungen ausgeklammert bzw. nicht erwähnt. Es war ja auch nicht Sinn und Zweck meiner "Analysen", hier ein Gesamtbild des Krieges darzustellen (dafür gibt es schließlich Bücher oder Internetseiten wie z.B. Wikipedia). Sondern ich wollte nur auf die Verlogenheit der (meisten) Medien hinweisen, und dass hier von der NATO ein Krieg geführt wird, den man eigentlich als "nicht gerechtfertigt" einstufen kann. Ein Krieg, der aber trotzdem von den westlichen Medien (Medien der NATO-Mitgliedsstaaten) so dargestellt wird, als ob es ein "guter, gerechter Krieg" wäre.

Wenn Du der Meinung bist, dass ich hier wichtige Informationen weggelassen habe, dann ist es Dein gutes Recht, diese Informationen (bzw. die "nachrichtlichen Meldungen", wie Du es nennst) hier zu zitieren. Weil dann kann man auch darüber diskutieren. Aber wenn Du einfach nur sagst, dass ich bzw. wir (weil Du beziehst Dich ja auch auf Machinery_Frank) oberflächlich sind, und nicht ALLE Fakten berücksichtigen, dann machst Du es Dir schon ein bisschen ZU einfach. Über einen Vorwurf, "dass wir verallgemeinern" oder dass unsere Aussagen "Unfug sind", kann man nämlich schwer sachlich diskutieren.


Originally Posted By: Pappenheimer
Weltschmerz ... Und das passt zu Deiner Selbstdarstellung, nämlich als politisch einflusslos und unter dieser Einflusslosigkeit leidend. (So kommt es zumindest bei Dir rüber.)

Ich glaube, Machinery_Frank hat das anders gemeint. "Weltschmerz" ist sicher der falsche Ausdruck dafür. Er leidet bestimmt nicht darunter, dass er politisch keinen Einfluss nehmen kann (weil das konnte er früher ja auch nicht mehr als heute).

Es denke es ist eher vergleichbar mit "Fremdschämen" (dem Wort des Jahres 2010) - also man schämt sich dafür, Europäer zu sein. Man schämt sich für die Taten eines Herrn Sarkozy. Man schämt sich dafür was z.B. der Britische Geheimdienst MI6 in den letzten Jahren so alles angerichtet hat, was vielen Menschen unnötig das Leben gekostet hat. Man schämt sich dafür (und hat auch ein bisschen Angst davor) dass es so aussieht, als ob in den letzten Jahren ein Menschenleben immer mehr an Wert verloren hat. Unschuldige Menschen werden getötet (oder z.B. auch unschuldig in Guantanamo inhaftiert), nur weil es den Interessen eines Landes dient, oder weil es wirtschaftlichen Interessen dient. Oder die Grenzwerte für radioaktiv verstrahlte Lebensmittel werden einfach erhöht, damit man Lebensmittel aus Japan weiterhin auch in Europa verkaufen kann. Und das schlimme ist, dass das alles LEGAL ist. Gleichzeitig prangert man aber andere (nicht westliche) Länder an, dass sie Menschenrechtsverletzungen begehen. Irgendwie scheint der Westen jeden Sinn für "Menschlichkeit, Moral und Anstand" verloren zu haben. Vielleicht war das aber auch schon immer so, und es ist uns erst jetzt bewusst geworden?!


Originally Posted By: Machinery_Frank
Irgendwo lernt man zu begreifen, dass man Modelle braucht, um die Gesamtheit halbwegs zu beschreiben. Die Reduktion der Variablen auf die Wichtigsten (Einflussreichsten) ist dabei die Kunst der Wissenschaften.

@Machinery_Frank: Vollkommen richtig. Sehr schön formuliert. laugh