@Firoball: Naja, die Frage ist halt, ob jemand aus Tunesien die Lage in Libyen richtig einschätzen kann. Erstens weil die Bevölkerung von Tunesien ja selbst erfolgreich ihren Machthaber Ben Ali "losgeworden" sind, und daher Aufständen gegenüber wahrscheinlich eher positiv eingestellt sein werden. Und zweitens weil sie hauptsächlich Kontakt zu libyschen Flüchtlingen haben werden, die flüchten, weil sie mit Gaddafi und dem Krieg nichts zu tun haben wollen.

Jedenfalls kann man Libyen nicht mit anderen nordafrikanischen Ländern vergleichen. Libyen hat die niedrigste Arbeitslosigkeit, und der Wohlstand der libyschen Bevölkerung ist im Vergleich zu anderen nordafrikanischen Ländern sehr hoch.

Wikipedia: "Libyen hat eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen des afrikanischen Kontinents. Die Sozialversicherung der Einwohner umfasst die kostenlose medizinische Versorgung sowie Witwen-, Waisen- und Altersrenten. Allgemeine Schulpflicht bei kostenlosem Unterricht besteht für Sechs- bis Fünfzehnjährige".

Außerdem hat ja Libyien eh zumindest soetwas ähnliches wie eine Demokratie. (Wikipedia: "Grundlage der libyschen Volksdemokratie sind Volkskongresse und -komitees, Gewerkschaften und Berufsverbände. Das Amt des Regierungschefs rotiert alle zwei Jahre. Faktisch liegt die Macht beim Revolutionsführer, der vom Allgemeinen Volkskongress, dem mit 2700 Delegierten höchsten Vertretungsorgan, gewählt wird").