Ich habe mir mal erlaubt, ein paar Ausschitte aus diversen Tageszeitungen herauszukopieren.
Wenn es nicht so ernst und traurig wäre, ist es fast schon zum Lachen:


Klingt das nach Einigkeit?

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat am Donnerstagabend in New York eine Resolution verabschiedet, mit der die Luftwaffe von Diktator Muammar al-Gadafi am Boden gehalten werden soll.
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"Dies ist nicht der Irak", sagte Cameron. "Wir sprechen nicht über Invasion, wir sprechen nicht über Besatzungskräfte."
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Die Aktionen französischer Kampfflugzeuge zur Durchsetzung der Flugverbotszone gingen nach Angaben eines Militärsprechers in Paris weiter. London schloss einen direkten Angriff auf Gaddafi selbst nicht aus.
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Die USA wollten sich nach den Worten von Außenministerin Hillary Clinton mit ihren "einzigartigen Einsatzmöglichkeiten" am internationalen Militäreinsatz gegen Libyen beteiligen. "Wir werden die internationale Koalition unterstützen", sagte Clinton.
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Gaddafi mit einem gezielten Militärangriff auszuschalten sei "unklug", sagte US-Verteidigungsminister Robert Gates am Sonntag an Bord einer US-Maschine auf dem Weg nach Russland.
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Premier Cameron sagte im britischen Unterhaus: "Meine Meinung ist: Libyen muss Gadafi loswerden. ...Es gibt keine anständige Zukunft für Libyen, wenn Oberst Gadafi an der Macht bleibt."
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Sowohl Außenminister William Hague als auch Verteidigungsminister Liam Fox hatten jedoch einen Angriff auf Gadafi selbst nicht völlig ausgeschlossen.


Die Wunder-Rakete, die ein Gebäude zerstört aber keine Opfer fordert. Und nur zufällig befindet sich das Gebäude dort, wo man auch Gaddafi vermutet:

Bei einem Angriff wurde am Sonntagabend ein Gebäude auf dem Stützpunkt Bab al-Asisiya, auf dem sich auch die Residenz Gaddafis befindet, schwer beschädigt. Wo sich Gaddafi zu dem Zeitpunkt aufgehalten habe, sei unbekannt.
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US-Vizeadmiral William Gortney hatte am Sonntag in Washington gesagt, dass sich die Angriffe nicht gegen Gaddafi als Person richten. "Gaddafi steht nicht auf unserer Zielliste", sagte er im Pentagon.
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Bei dem Angriff am Sonntagabend wurde ein Gebäude in der riesigen Bab- al- Asisija- Kaserne in Schutt und Asche gelegt. Der Komplex liegt rund 50 Meter von Gadafis Zelt entfernt, in dem er häufig offiziellen Besuch empfängt. Vonseiten der USA hieß es aber weiterhin, der Diktator selbst sei kein Ziel.
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Die britische Regierung relativierte dies wiederum und meinte, Gadafi könnte indirekt zum Ziel werden, wenn er sich in einem Armee- Komplex, der zur Durchsetzung des Flugverbots angegriffen wird, aufhält.
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Brisant wurde bei dem Angriff auch erneut die Frage menschlicher Schutzschilde, die Gadafi bzw. seine Anhänger seit Beginn der Intervention bilden. Auf dem Kasernen-Gelände befanden sich zur Zeit des Angriffs nach britischen Medienberichten rund 300 Gaddafi-Anhänger. Ob es Verletzte gab, war zunächst unklar.
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Es gäbe auch keine Hinweise, dass bei den Angriffen libysche Zivilisten ums Leben gekommen seien.
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Eisbär Knut ist tot. Wodurch Knut starb, ist bislang unklar.
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Das libysche Regime legte den Beschuss einmal mehr als Anschlag der "westlichen Kreuzritter" gegen ein ziviles Ziel aus. "Das war ein barbarischer Angriff", sagte Regierungssprecher Mussa Ibrahim am Sonntagabend und zeigte Splitter, die nach seinen Angaben von einer Rakete stammten. Der Raketenangriff widerspreche Zusagen der USA und Großbritanniens, den Komplex nicht anzugreifen, so Ibrahim.
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Aus Tripolis berichteten die Staatsmedien am Sonntag, dass 50 "Märtyrer" zu Grabe getragen worden seien, die bei den Angriffen in der Nacht getötet worden waren. Die westlichen Militärs dementierten hingegen, dass bisher Zivilpersonen zu Schaden kamen. "Es gibt keine Information über getötete Zivilisten", sagte der französische Regierungssprecher Francois Baroin am Montag. Ähnlich hatten sich auch die USA geäußert. Es gebe "keine Anzeichen" für zivile Opfer in den Gebieten, die von der internationalen Koalition angegriffen worden seien, sagte US- Vizeadmiral Gortney am Sonntag.
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Nach Berichten von Oppositionellen und arabischen Medien soll Khamis al-Gaddafi, ein Sohn des Machthabers, Opfer eines Kamikaze-Piloten geworden sein. Ein desertierter Pilot der libyschen Luftwaffe sei vor einigen Tagen mit seinem Kampfjet absichtlich auf den Stützpunkt Bab al-Aziziya gstürzt (Anmerkung: das ist der selbe Stützpunkt, der mit Raketen beschossen wurde. Anmerkung 2: diese Meldung mit dem Kamikaze-Piloten stammt von den Gegnern Gaddafis).


Und noch ein bisschen Propaganda:

Auf Seite der Alliierten habe es bisher keine Verluste gegeben. "Keine Flugzeuge der Koalition wurden abgeschossen." Er habe auch keine Hinweise, dass bei den Angriffen libysche Zivilisten ums Leben gekommen seien.
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Gaddafis Kampfjets haben in den vergangenen Tagen und Wochen Positionen der Rebellen bombardiert - noch öfter haben sie ihr Ziel jedoch verfehlt.
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Auf dem Papier wirkt Muammar Gaddafis Streitmacht imposant: 76.000 Soldaten, 40.000 Paramilitärs, 260 Kampfjets, 650 Panzer und mehr als 100 Helikopter. Doch diese Zahlen sind weit von dem entfernt, was der libysche Wüstendiktator tatsächlich aufbieten kann.


Indirekte Unterstützung?!

Robert Gates: Es gehe nicht um die Unterstützung der Aufständischen, mit ihnen gebe es keine offizielle Kommunikation. Er habe keine Anweisungen, Libyens Machthaber Gadafi direkt anzugreifen.
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Am Morgen sammelten sich daraufhin Hunderte Rebellen vor Ajabija mit dem Ziel, die Stadt zurückzuerobern. Offenbar angespornt durch die über ihnen fliegenden Jagdbomber der internationalen Koalition, näherten sich die Rebellen der Stadt bis auf eine Entfernung von fünf bis zehn Kilometern.


Friedensmarsch verhindert?!

Unterdessen rief Gaddafi Tausende seiner Anhänger zu einem "grünen Marsch" auf Benghazi auf. Die "Demonstranten", zu denen Abgeordnete der verschiedenen Stämme des Landes gehören sollten, würden sich "mit Olivenzweigen in der Hand" in friedlicher Absicht auf dem Weg in die Stadt im Osten machen, hieß es. Sie würden jedoch von bewaffneten Bürgern begleitet, da die andere Seite ebenfalls bewaffnet sei. Ziel dieser Demonstration sei es, die Pläne der Ausländer zu durchkreuzen, die Libyen zersplittern und ausplündern wollten.
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Laut den Koalitionstruppen habe man den Vormarsch von Gadafis Truppen auf die Rebellenhochburg Bengasi stoppen können.
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Und jene Gadafi- treuen Einheiten, die am Samstag auf die Rebellenhochburg Bengasi zumarschierten und im letzten Moment von den westlichen Angriffen gestoppt wurden, nahmen dafür am Montag in der 160 Kilometer weiter südlich gelegenen Stadt Ajabija erneut Aufstellung.


Öffentliche Meinungen:

Das neue Angebot einer Waffenruhe des Regimes des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi stößt bei den Allierten auf Skepsis. Großbritannien feuerte in der Nacht zum Montag von einem seiner U-Boote erneut "Tomahawk"-Marschflugkörper ab.
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Nach Diplomatenangaben blockiert vor allem die Türkei. Das Land beteiligt sich nicht an dem Militäreinsatz und warnt vor negativen Folgen für die NATO. Auch Bulgarien kritisiert die Offensive und bemängelt die Planung der Aktion sowie das Risiko ziviler Opfer.
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Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin hat scharfe Kritik am der militärischen Intervention in Libyen geübt. Die UN-Resolution dazu ähnele demnach einem "mittelalterlichen Aufruf zum Kreuzzug". Es entwickle sich zu einem Trend in der US-Außenpolitik, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. Die Entwicklung in Libyen deute weiters darauf hin, dass Russland seine eigenen Verteidigungsfähigkeiten stärken solle.