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Re: Der "mich kotzt etwas verdammt an"- Thread
[Re: Damocles]
#411223
11/14/12 14:42
11/14/12 14:42
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Joined: Mar 2007
Posts: 1,852
alpha_strike
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Ich glaube aber, dass das Grundproblem darin liegt, dass wir in einer total übersättigten Gesellschaft leben, wo soviel Freizeit übrig bleibt, die eine völlig verrückte Gestaltung und individuelle Präsenz erlaubt. Ich will nicht jedem Hartz4-Empfänger Faulheit und Trägheit unterstellen, da gibt es sicherlich viele Bedürftige, die in unserer sozialen Marktwirtschaft rechtens Transferleistungen beziehen. Aber (wenn man sich mal mit betreffenden Ämtern näher unterhält) da gibt es verdammt viele Menschen, denen einfach die Motivation zum Tätigwerden fehlt. Und in diesem ganzen Schlamassel glauben wirklich viele Menschen, dass sie ein "ethisches" Recht auf die Bezüge haben.
Und wenn ich einen Studenten höre, der es als unzumutbar empfindet, 60km mit dem Zug zur Uni zu fahren... da steige ich völlig aus. Und viel schlimmer - die politische Lage in Hamburg gibt solchen Meinungen das Recht in die Hand.
Für mich war so eine Strecke ganz normal, und ich empfand es auch ganz normal, meine Miete durch Nebenjobs zu finanzieren. Ich saß auch bis nachts um 1 oder 2 vor der Fachliteratur und bin am nächsten Tag übermüdet in den Saal marschiert... aber es ging. Zu meiner Zeit gab es auch nur einen Abschluß. Wer die Semester nicht gapackt hat, der hatte keinen "Bachelor" in der Tasche. Zu meiner Zeit gab es ein Dipl und fertig.
Das ganze System weicht einfach viel zu sehr auf. Und weil dieser Schwachsinn immer normaler wird, glauben die Bürger halt auch, dass es ganz normal ist, wenn der Staat für ihre Bedürfnisse aufkommt und Transferleistungen erbringt.
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Re: Der "mich kotzt etwas verdammt an"- Thread
[Re: alpha_strike]
#411228
11/14/12 15:17
11/14/12 15:17
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Joined: Mar 2006
Posts: 2,252
Hummel
Expert
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Für mich war so eine Strecke ganz normal, und ich empfand es auch ganz normal, meine Miete durch Nebenjobs zu finanzieren. Was ist schlecht daran, wenn in Folge von Fortschritt die Ansprüche steigen? Wenn wir immer nach dem Vorsatz gelebt hätten, dass es uns nicht besser ergehen muss als der Generation davor, würdest du heute davon träumen dich über kaputte Festplatten aufregen zu können. ...ich meine, welcher gehirnamputierte Vollspast interpretiert in eine Abtreibungshandlung - "bizarre Ritualmorde an Kindern". SPON:"In einem Interview mit dem Radiosender FFN erklärte Naidoo: "Da geht es um furchtbare Ritualmorde an Kindern, die tatsächlich ganz viel in Europa passieren, über die aber nie jemand spricht, nie jemand berichtet."" Der eigentlich Aufhänger ist: "Warum liebst du keine Möse, weil jeder Mensch doch aus einer ist?" Die Schlussfolgerung, dass die Morde mit Homosexualität in Verbindung gebracht werden ist sehr naheliegen, ich kann es grade auch nicht anders interpretieren.
Last edited by Hummel; 11/14/12 15:51.
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Re: Der "mich kotzt etwas verdammt an"- Thread
[Re: Hummel]
#411231
11/14/12 16:12
11/14/12 16:12
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Joined: Mar 2007
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alpha_strike
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Was ist schlecht daran, wenn in Folge von Fortschritt die Ansprüche steigen?
Überhaupt gar nichts ist schlecht daran. Ein steigender Wohlstand ist ja gerade das Ziel unserer Solidargemeinschaft. Es wird aber dann schlecht, wenn im Gedankengut der Mehrheit der Irrglaube zunächst gastiert dann sich manifestiert - dass jeder, egal ob er Leistung gegenüber der Gesellschaft erbringt oder nicht - diesen Anspruch auf Fortschritt und Wohlstand stellen darf. Anspruch auf Wohlstand und Fortschritt dürfen nur Mitmenschen haben, die enweder bedürftig im eigentlchen Sinne sind, oder eben in der Gesellschaft ihren Beitrag zu Wohlstand, Freiheit und Sicherheit leisten.
Wenn aber das Pflichtbewusstsein nur noch einem Anspruchdenken weicht und alles als selbstverständlich empfunden wird, dann werden Reserven ausgezehrt, anschließend politischer Klassenhass propagiert -und dann kommt wieder ein massiver Abschwung, der meist (siehe andere europäische Staaten) in Aufruhr endet.
Das ist das Schlechte daran.
edit... zu diesem Songtext... ich sehe keine Punkte der Anklage als erfüllt an. Korrigiere mich bitte.
"Volksverhetzung" das ist so nebenbei ein so dermaßen dummdreistes Anliegen dieser Gruppe, das einfach nur nach populistischer Ausschlachtung schreit.
So ungefähr manche radikale Tierschutzgruppen, die das systematische Töten von Ratten in Kanalisationen von Städten mit "Mord" und "Holocaust" bezeichnen.
Last edited by alpha_strike; 11/14/12 16:19.
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Re: Der "mich kotzt etwas verdammt an"- Thread
[Re: FBL]
#411244
11/14/12 19:25
11/14/12 19:25
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Joined: Sep 2003
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Pappenheimer
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@ Damocles, von welchen radikalisierten Leuten sprichst Du? Weder in meinen noch in Alphas Posts kommen dergleichen vor. @ Harry, welches aggressive Gruppenverhalten meinst Du? @ Alpha: Überhaupt gar nichts ist schlecht daran. Ein steigender Wohlstand ist ja gerade das Ziel unserer Solidargemeinschaft. Und jetzt stell Dir vor: das Ziel ist so gut erreicht, dass so viel produziert wird, dass es nicht mehr genug Arbeit(im Sinne von abhängiger Beschäftigung) für alle existiert. Es wird aber dann schlecht, wenn im Gedankengut der Mehrheit der Irrglaube zunächst gastiert dann sich manifestiert - dass jeder, egal ob er Leistung gegenüber der Gesellschaft erbringt oder nicht - diesen Anspruch auf Fortschritt und Wohlstand stellen darf. Anspruch auf Wohlstand und Fortschritt dürfen nur Mitmenschen haben, die enweder bedürftig im eigentlchen Sinne sind, oder eben in der Gesellschaft ihren Beitrag zu Wohlstand, Freiheit und Sicherheit leisten.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: einen Beitrag zu Wohlstand, Freiheit und Sicherheit kann nur leisten, wer versorgt wird. Das heißt, die Versorgung ist die Voraussetzung. Wenn aber das Pflichtbewusstsein nur noch einem Anspruchdenken weicht und alles als selbstverständlich empfunden wird, dann werden Reserven ausgezehrt, anschließend politischer Klassenhass propagiert - und dann kommt wieder ein massiver Abschwung, der meist (siehe andere europäische Staaten) in Aufruhr endet. Der politische Klassenhass wird bereits propagiert, und wie man an Deinem Reden merkt, hat er bei Dir auch bereits gewirkt. Ich gebe mal ein Beispiel einer Ärztin, die von einem Familienvater berichtete, der zu ihr hinkam, weil er nicht mehr immer so wütend gegen seine Frau und seine Kinder sein wolle, denn er würde sie doch lieben. Kurz, er war mit den Nerven völlig am Ende, so dass er seine Familie nur noch anschrie. Seine Geschichte war folgende: weil seine Firma Pleite gegangen war, hatte er seinen Job verloren, kein Problem, er hatte recht schnell einen Job bei einer Leiharbeitsfirma gefunden, die leider aber so schlecht bezahlte, dass das Amt bei ihm aufstocken musste, damit seine Familie über die Runden kommt. Dann kam eine Aufforderung vom Amt, dass er Umziehen müsse, weil seine Wohnung für seine Verhältnisse zu teuer wäre. Okay, hat er sich drumgekümmert, nur, ein paar Tage frei bekam er von der Leiharbeitsfirma nicht, also zog er den Umzug nach Feierabend durch. Nun wollte er von der Ärztin nur irgendwelche Psychopharmaka, bloß nicht krankschreiben! Ihrer Ansicht hätte er sofort für 4 Wochen da raus gemusst, um sich halbwegs wieder zu erholen! Jeder, der glaubt, dass das mit Hartz4 und Leiharbeit so in Ordnung geht, lässt sich nach Strich und Faden vera****en. Glaubt Ihr ernstlich, eines der reichsten Länder der Erde, in dem so viel wie noch nie produziert wird, sollte bei der eigenen Bevölkerung an nur irgendeiner Sozialleistung sparen?
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Re: Der "mich kotzt etwas verdammt an"- Thread
[Re: Pappenheimer]
#411246
11/14/12 19:37
11/14/12 19:37
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Joined: Mar 2007
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alpha_strike
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Ich sehe Deine Ansatzpunkte, aber Du darfst nicht in Extremen diskutieren. Der arme, geschundene Ehemann, der sich demütigt und dessen einzige Sorge das Wohl seiner Familie ist - ist ein Extrem, das nicht zur Debatte steht. Dieses Extrem in eine sozialfundierte Diskussion einzubringen ist der gleiche Müll, als wenn man den schmarotzenden, überschuldeten, dauerarbeitsscheuen Hartz4-Empfänger als Bild für die Mehrheit der Transferleistungsempfänger ins Felde führt.
Auf dieser Ebene brauchst Du nicht tanzen.
Und zu Deiner futuristischen Vorstellung, dass unser produzierender Markt keine Arbeitsmöglichkeiten oder Neuwege mehr bietet. Sorry, aber da brauche ich nicht mehr weitermachen. Wenn man den gesamten Gütermarkt auf Essen, Trinken, Tabletten, Fernsehen und wohnungsangebot reduziert - ja, dann ... gute Nacht.
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