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Re: Tolles Fachwissen: Politik [Re: Blattsalat] #370087
05/10/11 20:42
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Da wo du nicht bist! Muhahaha!
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Da wo du nicht bist! Muhahaha!
ich frage mich jetzt nur warum du sollandge gebraucht hasst wenn du doch eigentlich nur die chronik deines explorers abrufen müsstest... ok das war jetzt fies.


Es ist immer wieder erstaunlich, dass Leute die riesen Scripte schreiben die einfachsten sachen nicht können zb. mich mit SIEBEN x zu schreiben! tongue
Re: Tolles Fachwissen: Politik [Re: xxxxxxx] #370088
05/10/11 20:53
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Originally Posted By: xxxxxxx
ich frage mich jetzt nur warum du sollandge gebraucht hasst wenn du doch eigentlich nur die chronik deines explorers abrufen müsstest... ok das war jetzt fies.

Nicht das ich Blattsalats Meinung 100% teilen würde, aber im Gegensatz zu dir ist nicht jeder 24/7 hier und hat nichts anderes zu tun als das Forum als Chat zu missbrauchen wink


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Re: Tolles Fachwissen: Politik [Re: WretchedSid] #370094
05/10/11 21:54
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Hat sich für mich ab jetzt erledigt.

cheers und viel Spass noch


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Re: Tolles Fachwissen: Politik [Re: Blattsalat] #370105
05/10/11 23:51
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@Blattsalat: zunächst einmal mein Kompliment. Das sind ja jede Menge Links, die Du da gepostet hast. So kann man wenigstens darüber diskutieren. wink
Aber womit fange ich bloß an, bei so vielen Links. Ich nehme mir zuerst mal das mit dem "Kriegsverbrechen" heraus, weil das wahrscheinlich einer der schwersten Vorwürfe gegen Gaddafi ist:

Originally Posted By: Blattsalat

Ich finde, die Streubomben-Story ist eines der schönsten Beispiele für westliche Kriegspropaganda! Fast noch besser als die berühmte Brutkasten-Lüge im Irak-Krieg (Wikipedia)

Diese Informationen habe ich dazu gefunden (lies Dir bitte ALLES bis zum Ende durch, und schau Dir auch das Video an - mal sehen, wie Du danach darüber denkst):

Quote:

www.welt.de - Gaddafis Armee lastet Streubomben den Rebellen an

Nur wenige Stunden nachdem die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) bestätigt hatte, dass die libysche Armee in der seit Wochen umkämpften Stadt Misrata international geächtete Streubomben einsetzt, reagierte der Regierungssprecher Mussa Ibrahim: "Wir können diese Waffen aus moralischen und legalen Gründen nicht einsetzen. Wir wissen doch, wie viele internationale Organisationen und Medienvertreter in unserem Land sind. Wir wollen für diesen Vorwurf Beweise sehen."

Am Sonntagabend gab es auch eine seltene Pressekonferenz mit einem Vertreter der libyschen Armee. Generalmajor Saleh Abdallah Ibrahim versicherte mehrmals entschieden: "Wir haben keine Streubomben in unseren Arsenalen, kein Soldat wurde jemals in der Benutzung dieser Waffen ausgebildet, und dementsprechend können wir sie nicht einsetzen." Seine Armee sei das Opfer einer Medienkampagne. Die geächteten Bomben könnten nur über den Hafen von Misrata eingeschmuggelt und von den Rebellen selbst eingesetzt worden sein.

Die Augenzeugenberichte von Journalisten und einem Vertreter von HRW über abgeschossene Streubomben, die sich wie Feuerwerkskörper in viele tödliche, kleinere Bomben aufteilen, seien noch lange keine echten Beweise. "Der Einsatz dieser Waffen hinterlässt Monate nach ihrem Einsatz Spuren am Boden. Wir heißen internationale, unabhängige Beobachter willkommen, die diesen Fall vor Ort untersuchen."

Der Generalmajor gab sich auch überraschend offen, als er an einer Landkarte, die Stellungen seiner Armee und der Rebellen in Misrata erläuterte. Ein sieben Kilometer langes Stück der Küstenstraße, sowie Hafen und Teile des Zentrums der Stadt seien in der Hand der Rebellen. Allerdings habe die Armee einen Teil des Industriegebiets am Hafen zurückerobert, in dem sich Erdöllagertanks befinden.

Der Vorwurf des Einsatzes von Streubomben bringt den Generalmajor und die libysche Regierung sichtlich unter Druck. Sie könnten die entscheidende Rechtfertigung für die Nato liefern, ihre Bombardierungen der Stellungen des libyschen Militärs zu intensivieren. Und das nicht nur in Misrata, sondern in allen libyschen Städten, in denen es zu bewaffneten Konfrontationen kommt. Entsprechend der Resolutionen 1970 und 1973 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen gilt es, das Leben der Zivilbevölkerung zu schützen.

Und Streubomben stellen eine eklatante Bedrohung dar, wie Steve Goose, der Waffenspezialist von HWR, erklärt. "Sie sind ein hohes Risiko für Zivilisten".


Und dazu passend, dieses interessante Video:
Wer hat in Libyen Streubomben geworfen?


Und auch das hier ist nicht ganz uninteressant:
Quote:

Analyse zum Libyen-Krieg: Mediale Streubomben über Misrata

Seit Tagen machen Meldungen die Runde, dass das libysche Regime im Kampf um die Stadt Misrata Streubomben eingesetzt hat. Misrata wird derzeit noch von den libyschen Proxy-Milizen der Kriegsallianz gehalten. Dabei sind die Verbände der regulären libyschen Armee, trotz fehlender Kontrolle des Luftraums und schwerer Luftangriffe auf die eigenen Verbände, am Boden eindeutig im Vorteil und auf dem Vormarsch.

Nun ergeben sich zunächst folgende Fragen: Warum sollte das Regime Streubomben einsetzen, wenn es militärisch im Vorteil ist? Woher stammen die Angaben über diesen Einsatz?

Die erste Meldung über den Einsatz von Streubomben in Misrata stammt von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch mit Sitz in New York und wurden letzten Freitag am 15.April veröffentlicht. In diesem Bericht heisst es, Human Rights Watch habe "beobachtet", wie Streubomben dreimal "in der Nacht des 14. April" auf den Stadtteil el-Shawahda eingesetzt wurden. Researcher von Human Rights Watch, so die Menschenrechtsorganisation, hätten die Trümmerteile einer Streubombe inspiziert und Zeugen von zwei weiteren "offenbar" (apparent) durch Streubomben geführten Angriffe interviewt. Steve Goose aus der Waffenabteilung ("Arms Division") von Human Rights Watch wird in der Erklärung der Organisation, einen Tag nach dem vermeldeten Einsatz der Waffen, wie folgt zitiert:

"Es ist ekelerregend, daß Libyen diese Waffe benutzt, besonders in einer bewohnten Gegend. Sie stellen eine gewaltiges Risiko für Zivilisten dar, sowohl während der Angriffe wegen ihrer willkürlichen Natur, als auch im Nachhinein, wegen ihrer immer noch gefährlichen nichtexplodierten verstreuten Blindgänger."

Dem Experten Steve Goose wird sicherlich nicht entgangen sein, dass die von ihm und seiner Organisation innerhalb eines Tages inspizierten und identifizierten MAT-120 Geschosse spanischer Produktion nach Angaben des Herstellers Instalaza weltweit die einzigen Streubomben sind, die keine explosionsfähigen Streuteile bzw "Blindgänger" hinterlassen. Das erklärt auch, warum die vermeldeten Trümmerteile zuerst von einem Reporter der "New York Times" vor Ort "gefunden" werden konnten, ohne dass dieser bei der so gefährlichen Suche zu Schaden kam."

Wikipedia bestätigt diese Aussage:
MAT-120
"The MAT-120 submunitions are unique in that to prevent the dangers of unexploded duds, there is a double redundant feature the manufacture refers to as self-destruction and self-sterilization. This prevents unexploded MAT-120 submunitions laying around becoming defacto landmines, dangerous to both combatants and non-combatants."


Hier übrigens eine von vielen Seiten über den Einsatz von Streubomben im Irak durch die USA:
Irak Krieg 2003 - Streubomben

Wikipedia meint dazu: "Bis zu 10.000 der abgeworfenen Streubomben und deren Submunition liegen heute noch als Blindgänger in Städten, auf Anbaugebieten oder auf den Straßen im Irak".

Und auch in Afghanistan wurden Streubomben eingesetzt:
Wikipedia: "Für Afghanistan wurden der UN bis Anfang Januar 2002 von den Streitkräften der Allianz 1210 Einheiten Streumunition gemeldet, die bestückt mit 244.420 Bomblets gegen 78 von insgesamt 103 Zielorten eingesetzt wurden. Die Zahlen zu den übrigen 25 Zielorten waren bis dato noch nicht bekannt. Nach Angaben von Human Rights Watch haben auch die Streitkräfte der Taliban Streumunition mittels Raketenwerfern sowjetischer Bauart des Typs BM-21 eingesetzt."

In großen Mengen wurden Streubomben auch eingesetzt im Vietnamkrieg, in Korea, im Kosovo, Libanon, Kroatien, Georgien.

Und Gaddafi soll ganze 3(!) Streubomben abgefeuert haben. Und zwar diese hier:


[zynismus]Da passen also genau 7 Bomblets hinein, jedes so groß wie eine Handgranate. Multipliziert mit 3 sind das also 21 Bomblets, also 21 relativ kleine "Explosiönchen". Wirklich eine verheerende Wirkung. Das war sicher Kriegsentscheidend für Gaddafi, und hat sich sicher für ihn gelohnt, auch wenn er dadurch der NATO einen Grund für weitere Bombardierungen geliefert hat. Und in der Dunkelheit der Nacht hat er mit den 3 Streubomben auch sicher sehr gut zielen und treffen können.[/zynismus]

@Blattsalat: wenn diese 3 Streubomben für Dich ein "Kriegsverbrechen" sind, was sind dann erst die 10.000 Streubomben, die die USA im Irak abgeworfen hatten?

Re: Tolles Fachwissen: Politik [Re: Harry Potter] #370108
05/11/11 00:20
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Kannst dir deine posts und Kommentare für mich sparen.

cheers und bis die Tage


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Re: Tolles Fachwissen: Politik [Re: Blattsalat] #370128
05/11/11 08:06
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In dem Augenblick, wo sich diverse Vorwürfe wie die Streubombe als Lüge erweisen, fällt auch ein Teil des Kartenhauses zusammen, welches die Vorwürfe der Menschenrechtler angeht. In diesem Fall kann man den größten Teil der Links von Blattsalat getrost als irrelevant bezeichnen.
Es mag dennoch in der Vergangenheit unrechte Dinge gegeben haben, wie in allen anderen Staaten in der Region.

Hier ist nochmal ein interessanter umfassender Bericht über die Beteiligung von radikalen Islamisten bei den Rebellen in Libyen. Man gesteht dort, dass die Rebellen selbst aus Studenten und Mechanikern bestehen, die niemals so effizient und ausdauernd gegen eine ausgebildete Armee vorgehen können. In dem Artikel werden radikal islamistische Führer genannt und Praktiken aufgezeigt. Nach dem Abschuss von Raketen wird gerufen "Gott ist groß" und vor dem Kampf werden Drogen wie Haschisch eingenommen.
Es wird auch vor einer bevorstehenden humanitären Katastrophe gewarnt, da die Lebensmittel langsam für die wirklichen Zivilisten ausgehen.

Amerika sieht dennoch kein Problem damit, die Rebellen mitsamt der Führung von radikalen Islamisten finanziell zu unterstützen.

http://www.welt.de/politik/ausland/article13364658/Dschihadisten-gewinnen-an-Einfluss-in-Libyen.html

Was mich persönlich wundert: Einmal ist der radikale Islamist die Verkörperung von Terror, dann aber wird er zum Verbündeten. Man müsste also recht stur oder einfach gestrickt sein, wenn man sieht, dass es bei der Politik selten um Terror oder Demokratie geht, sondern um wirtschaftliche und machtpolitische Interessen.
In Afghanistan hatten wir das gleiche, die Radikalen wurden finaziert, um gegen die damaligen UdSSR zu kämpfen, bekamem Macht und übernahmen das Land (Taliban). Demokratie wurde dadurch nicht installiert.


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Re: Tolles Fachwissen: Politik [Re: Machinery_Frank] #370142
05/11/11 09:55
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Originally Posted By: Machinery_Frank
Es mag dennoch in der Vergangenheit unrechte Dinge gegeben haben, wie in allen anderen Staaten in der Region.

Vor allem in den 1990er Jahren gab es in Libyen einige Probleme. Damals war Libyen alles andere als ein "Paradies" - da hat Blattsalat sicher recht. Damals war die Arbeitslosigkeit extrem hoch, und das Volk hatte wirklich Gründe, gegen Gaddafi zu sein. Aber inzwischen hat er die Probleme offensichtlich in den Griff bekommen.

Interessanterweise macht Wikipedia unter anderem auch den UN-Sicherheitsrat für diese schlimme Zeit in Libyen verantwortlich:
Originally Posted By: Wikipedia "Gaddafi"
1990er Jahre

Im Verlauf dieses Jahrzehnts wurde die Stimmung der Bevölkerung zusehends gereizt, da aufgrund der 1993 vom UN-Sicherheitsrat verhängten Sanktionen und staatlicher Fehlplanungen die Ölförderung im Vergleich zu den 70er Jahren um ein Drittel sank, während gleichzeitig die Population auf über 5,5 Millionen Menschen anstieg, was sich negativ auf die staatliche Ölrente auswirkte.

Es kam zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit und einem Erstarken der Islamisten. Während dieser Dekade gab es mehrere Umsturzversuche gegen Gaddafi. Spätestens seit dieser Dekade wurden im Sicherheitsapparat Schlüsselposten innerhalb der Gaddafi-Familie oder ihres Stammes vergeben.

Im Jahr 1999 bekannte sich Gaddafi zur Schuld Libyens an dem Anschlag auf Pan-American-Flug 103 von 1988 über der schottischen Stadt Lockerbie; er lieferte die Attentäter aus und ließ den Hinterbliebenen der Opfer eine hohe Entschädigung zahlen, woraufhin die Sanktionen gegen Libyen wieder ausgesetzt wurden.

Für mich sieht das so aus: Gaddafi hatte damals sein Land "gerettet" und wieder zum Wohlstand geführt, indem er gegenüber den USA den Lockerbie-Anschlag zugegeben hatte (zu dem sich ja eigentlich eine iranische Terrorgruppe bekannte).

Wie ich hier schon einmal geschrieben hatte:
Am 29. Mai 2002 bot Libyen eine Summe von 2,7 Milliarden US-Dollar als Entschädigung für die 270 Todesopfer an, was $10 Millionen Abfindung pro Familie bedeutete. Das Angebot sah vor:
a) 40 % des Geldes zu überweisen, wenn die 1999 verhängten UN-Sanktionen gegen Libyen aufgehoben wurden;
b) weitere 40 %, wenn die US-Handelssanktionen aufgehoben wurden; und
c) die letzten 20 %, wenn das US-Außenministerium Libyen von der Liste der terrorunterstützenden Staaten strich.
(Anmerkung: das erklärt eigentlich alles, warum sich Libyen zu dem Anschlag bekannte).

Und von da an, ging es in Libyen wirtschaftlich bergauf.

Re: Tolles Fachwissen: Politik [Re: Harry Potter] #370146
05/11/11 10:25
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Aktuelle Meldungen (Quelle: ORF.at):

Medien: Spekulationen über Gaddafi-Tod
Bei den schwersten NATO-Luftangriffen auf die libysche Hauptstadt Tripolis seit Tagen sind in der Nacht auf gestern mehrere Regierungsgebäude zerstört worden. Laut Augenzeugen wurde dabei auch eine Unterkunft von Machthaber Muammar al-Gaddafi getroffen. Ob sich Gaddafi dort aufhielt, ist nicht bekannt. Seit der Bombardierung seiner Residenz Ende April, bei der mehrere Familienmitglieder getötet wurden, wurde er nicht mehr gesehen. Italienische Medien spekulieren bereits über den Tod des libyschen Revolutionsführers.

Kommandostützpunkt getroffen
Wie die staatliche Nachrichtenagentur JANA meldete, dürfte die NATO mehrere Ziele in der Hauptstadt angegriffen haben. Unter anderem seien ein Kommandostützpunkt des Militärgeheimdienstes und ein Militärlager getroffen worden, berichteten Oppositionsmedien und arabische Fernsehsender. Das nordatlantische Bündnis in Brüssel sprach lediglich vage von "drei Kontroll- und Kommandoeinrichtungen".
Auch Gebäude der Justizbehörden sollen getroffen worden sein. Dabei wurden nach Angaben libyscher Behörden vier Kinder zum Teil schwer verletzt. Die Behörden präsentierten Medienvertretern ein zerstörtes Gebäude, das die libysche Hochkommission für Kinder beherbergt haben soll.

"Wissen nicht, ob er noch lebt"
Berichte über die Zerstörung einer Unterkunft Gaddafis konnten am Dienstag nicht bestätigt werden. Zumindest dürfte es bei dem Angriff keine Toten gegeben haben. Ende April sind bei der Bombardierung der prunkvollen Residenz Gaddafis sein jüngster Sohn und drei seiner Enkel getötet worden. Der Machthaber wurde seitdem nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Italienische Medien spekulieren bereits, dass auch der Revolutionsführer am 30. April ums Leben gekommen sein könnte.

Auf Fragen der Journalisten erklärte NATO-General Claudio Gabellini laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA: "Wir haben keine Hinweise darüber, ob er lebt oder tot ist. Wir wissen nicht, wo sich Gaddafi im Moment aufhält." Man sei an dem Aufenthaltsort auch nicht wirklich interessiert, erklärte Gabellini. "Unsere Aufgabe ist es, die libysche Zivilbevölkerung zu beschützen und militärische Ziele anzugreifen, und nicht spezifische Einzelziele."

UNO-Hilfsorganisationen fordern Waffenruhe
Die Lage für die Bevölkerung bleibt aber nach wie vor katastrophal. UNO-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos rief zu einer Waffenpause auf, damit Hilfsgüter verteilt werden könnten.

Revolutionsfahnen wehen an Schulen
Indes mehren sich die Indizien dafür, dass der Kreis der Unterstützer Gaddafis schrumpft. Ein Augenzeuge berichtete aus Tripolis, in der Hauptstadt sei an einigen Schulen die Fahne der Aufständischen gehisst worden. In den vergangenen Tagen habe es zudem mehrfach nächtliche Razzien und Verfolgungsjagden gegeben. Die Opposition berichtete von kleineren Demonstrationen in den Stadtteilen Suk al-Dschumaa und Tadschura.

Laut der regierungskritischen Zeitung "Brniek" haben sich zahlreiche Bewohner den Rebellen angeschlossen und bereiten einen Protestmarsch in Richtung Stadtzentrum vor. Selbst Angehörige der Sicherheitskräfte würden die Aufständischen unterstützen und sie mit Waffen versorgen. Der Bericht konnte zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.

Re: Tolles Fachwissen: Politik [Re: Harry Potter] #370147
05/11/11 10:42
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Auch nicht ganz uninteressant:
Ex-Geheimdienstkoordinator attackiert Nato
Quote:
Der frühere Geheimdienstkoordinator Bernd Schmidbauer verurteilt im FOCUS den tödlichen Raketenangriff auf das Haus eines Gaddafi-Sohnes – und bezichtigt den Nato-Befehlshaber für den Libyen-Einsatz offen der Lüge.

Ich kannte das Haus sehr genau. Dort war kein Kommandostand, höchstens Spielzeug. Vier Menschenleben sind einfach ausgelöscht worden“, klagt der frühere Bonner Staatsminister (CDU) im FOCUS an. Drei von Nato-Streitkräften abgefeuerte Raketen hatten am 30. April den Sohn von Libyens Machthaber Muammar el Gaddafi, Saif el Arab, sowie drei Enkelkinder im Alter zwischen sechs Monaten und zwei Jahren getötet.

Nato-Kommandeur Charles Bouchard hatte danach erklärt, man "nehme keine Einzelpersonen ins Visier". Das Ziel der Raketen sei ein militärisches Objekt gewesen. "Eine Lüge", kommentiert Schmidbauer die Aussage des kanadischen Generals.

Schmidbauer hatte Anfang April hochrangige Regierungsvertreter in Tripolis getroffen. Der Ex-Politiker setzt sich für eine führende Rolle Deutschlands bei der diplomatischen Lösung des Libyen-Konflikts ein.


Und hier noch ein Bericht:
Schmidbauer nennt NATO-General Lügner, Warnung vor zweifelhaften Rebellen
Quote:
Ehemaliger deutscher Geheimdienstkoordinator meldet sich im Focus und in der Welt zum Libyenkrieg mit einem vernichtenden Urteil für die Alliierten zu Wort – Bomben lösen keine Probleme.

Vor einem Monat wurde Bernd Schmidbauer aufgrund seiner guten Kontakte und zwanzigjährigen Beziehungen von der deutschen Regierung nach einer Einladung aus der libyischen Hauptstadt zu einer diplomatischen Mission nach Tripolis entsandt, um die Aussichten zu einen Waffenstillstand zu beraten, den Gaddafi mehrmals seinen Gegnern angeboten hatte -auch unter der Option der UNO-Kontrolle.

Bernd Schmidbauer, der langjährige "heisse Draht" zwischen den Regierungen in Tripolis und Berlin geht in einem Interview am 7.Mai 2011 in der "Welt" mit dem Abschlachten durch Raketenangriffe der NATO-Verbände der Familienangehörigen von Muammar al-Gaddafi in der Nacht zum 1. Mai 2011 hart ins Gericht.

Der ehemalige Staatsminister des Bundeskanzlers für die Koordination der deutschen Geheimdienste – des Bundesamts für Verfassungsschutz, des Bundesnachrichtendienstes BND und des Militärischen Abschirmdiensts MAD widerspricht der offiziellen Behauptung des kanadischen Nato-Kommandeurs Charles Bouchard, dass eine militärische Kommandozentrale des Staatschefs zerstört wurde und nennt dessen Aussage klipp und klar im Focus "eine Lüge".

"Ich kannte das Haus sehr genau. Dort war kein Kommandostand, höchstens Spielzeug. Vier Menschenleben sind einfach ausgelöscht worden", so Schmidbauer.

In der Welt äusserte sich der als Agent "008" bezeichnete Vermittler zu dem Luftangriff:
"Der Luftschlag war völkerrechtswidrig und durch die UN-Resolution 1973 nicht gedeckt … Ich sehe mit Sorge, wenn solche Angriffe, die mit dem Tod von Zivilisten enden, von der Nato als Kollateralschäden abgetan werden. Das ist keine Friedenspolitik."

Schmidbauer hatte mit eigenen Augen bei Reisen, von denen er zu seinem Glück nicht als Kollateralschaden der NATO zurück kam, grosse Zerstörungen gesehen und das Auswärtige Amt und die Bundesregierung darüber informiert.


Über die Rebellen sagte Schmidbauer:
Quote:
Die muss man differenziert sehen. Es gibt selbstverständlich Rebellen, die Demokratie und Freiheit anstreben. Es gibt aber auch viele, die bereits in Afghanistan oder im Irak als Extremisten aufgefallen sind. Viele von ihnen findet man in Bengasi. Das wissen auch die Amerikaner. Entsprechende Unterlagen habe ich gesehen. Gerade wegen der aktuellen Gefahr durch das Terrornetzwerk al-Qaida, die durch den Tod von Osama Bin Laden nicht kleiner geworden ist, darf darüber nicht einfach so hinweggesehen werden. Wenn es zu einem Machtwechsel kommen soll, dann muss sichergestellt werden, dass die neue Regierung die Menschenrechte achtet und nicht korrupt ist. Es ist keinem geholfen, wenn Verbrecher das Land regieren.


Re: Tolles Fachwissen: Politik [Re: Harry Potter] #370152
05/11/11 10:55
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Ein mögliches Szenario wäre also: Islamistische radikale Glaubenskrieger, die Haschisch als regelmäßige Kampfstimula einnehmen, werden die herrschende Macht in Libyen und werden wie die Taliban in Afghanistan jedwegen Fortschritt nicht nur verhindern, sondern auch bereits erreichte Errungenschaften zerstören.

Ich hatte im deutschen Fernsehen eine Deutsche gesehen, die in Libyen lebt und sagte, dass es sich um ein fortschrittliches Land handele, welches jetzt zurück in die Steinzeit gebombt wird. Sie hat wohl leider Recht behalten. Unglaublich, was mit genug Lügen alles möglich ist in einer "aufgeklärten" Welt.

Man beobachte dazu parallel die derzeitigen Unruhen und Plünderungen in Ägypten und die Straßenschlachten der extremen Christen und Moslems.


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