Ich kann nichts speziell zu diesem Produkt sagen und ich bewundere Oliver für seine Ausdauer und die Arbeit, die er investiert.

Ganz allgemein kann ich aber aus meiner Erfahrung berichten, was Qualität und Geschäft bedeuten. Unser 3d Shop läuft von Jahr zu Jahr besser und am besten laufen die Pakete, die eine höhere Qualität haben. Dabei spielt allerdings auch die Präsentation eine Rolle. Mit hübscheren Bildern und neuerdings sogar Videos aus einer Gameszene können wir in der Tat mehr Kunden überzeugen, die Produkte zu kaufen.

Beim Spielekauf wird es ähnlich sein. Der Kunde zweifelt und braucht für sich selbst Kaufargumente, das können Versprechen auf der Verpackung sein, das kann ein Testvideo sein, Bilder oder eine Vorstellung, was ihn erwartet.

Danach entscheidet aber die Qualität des Produktes selbst. Und bei uns ist es zum Glück so, dass die Kunden in den meisten Fällen derart überzeugt sind, dass sie uns nicht nur weiterempfehlen, sondern häufig zu Stammkunden mutieren und immer wieder einkaufen. Soetwas ist ein Geschenk für das weitere Wachstum eines Geschäfts und es spornt ungemein an, die Qualität zu halten und sogar zu verbessern.

Mich kotzt es ehrlich gesagt auch an daß der Thread anscheinend so ausgeufert ist, das Oliver ihn gelöscht hat.
Ich war gestern kaum im Forum und heute morgen sehr überrascht das der Thread weg ist.

Meinen aufrichtigen, zynischen Dank an alle Schuldigen.
Vielleicht war mein provozierendes "Ätsch!" mit dran schuld.

Mit solchen Aktionen erwiesen wir uns einen Bärendienst.

Rondinon hat auch hier seinen Senf dazu gegeben:
http://www.youtube.com/watch?v=Ld8ndvta6Ws

Das er eine Aversion gegen Simulationen hegt scheint offensichtlich.
Das war der erste Prototyp, aber bereits die Ankündigung der Vermarktung hat gereicht für den Stempel "Kommerzkacke".

Darum muß ich jetzt mal ganz klar stellen, was Idealismus im kommerziellen Bereich bedeutet:
Es bedeutet _nicht_ daß man mit betriebswirtschaftlichen Scheuklappen ein Projekt durchzieht das mit hohen Risiken verbunden ist.

Vielmehr bedeutet Idealismus, ein Thema mit Leidenschaft umzusetzen zu dem man
vielleicht gar keinen direkten Bezug hat.

Idealismus im Sinne von "mein Projekt kommt erst auf den Markt wenn ich zu 100% zufrieden damit bin" kannst Du knicken. Denn den kann man nicht essen.
Früher oder später heißt es: Ship it!

Das ist sogar ein Vorteil von Hobbyprojekten: Man kann sie komplett am Markt vorbei entwickeln und braucht sich keine Gedanken darum zu machen.

Ich versuche damit offensiv umzugehen, ich würde z.B. keine Threads löschen
wenn eine meiner Simulation verrissen wird. Aber ich kann Oliver sehr gut verstehen.

Weiterhin weise ich nochmals darauf hin, daß die einschlägigen Publisher Umsatzzuwächse im zweistelligen Bereich haben und das seit Jahren.

Es handelt sich also nicht um ein kurzlebiges Phänomen wie es von so manchem Core Gamer herbeigesehnt wurde.
Ein Veriss erzeugt auf Seiten der Publisher und Entwickler also eher ein müdes Lächeln, wenn er aus der Core-Gamer Ecke kommt.

Zweistellige Umsatzerhöhungen ergeben sich nur wenn man auf seine Kunden hört
und es versteht die beliebtesten Dinge herauszuarbeiten.
Darum auch hier wieder: Ätsch!

Ein Beispiel: Jeder Core Gamer (und Modeller) _haßt_ den aalglatten Stil der Simulationen. Baumaschinen sehen aus wie frisch aus dem Laden, Spielfiguren sind immer blitzsauber, auch wenn sie im Dreck wühlen. Alles strahlt und blinkt daß es eine Freude ist.

Der Simulationsspieler will aber keine abgeratzten, postapokalyptischen Rostlauben mit löchrigem Auspuff.
Er hat sich ein neues Spiel gekauft, da will er dann doch auch neue Fahrzeuge.
Eine idealisierte Welt, unkompliziert, leicht fordernd.

Eine komplette Antithese von all dem, was Core Gamer fordern.
Schön, daß die Welt bunt ist.

My 2 cent.

Jetz aber. Jetz habbich mich waam geschrieben...

Core Gamer fordern gerne Innovationen.
In welchem Genre hat es denn bitteschön so viele Neuerungen gegeben wie in dem neu geschaffenen Genre der unkomplizierten Simulationsspiele?

Die Publisher und Entwickler arbeiten mit dem buchstäblichen weißen Blatt Papier.
Ein Landwirtschaftssimulator? Welcher Publisher macht das denn bitte? Habt Ihr sie nicht mehr alle?

Meine Hochachtung vor soviel Experimentierfreude seitens der Publisher!

Natürlich kommt dann auch mal etwas dabei heraus, was vielleicht nicht so toll ist. Das liegt an der Natur der Sache.

Trotzdem ist die Bereitschaft neue Wege zu gehen sehr hoch.
Wenn die Resonanz groß genug ist, gibt es Folgeversionen.
So einfach ist das.

Ich höre nun schon wieder den "Versuchskaninchen" Tenor.
Aber mal ehrlich: Ein Stück weit fordern das eben viele Gamer auch.

Gerade die letzten Simulationen lassen erkennen wie sehr auf die Kunden eingegangen wird.

Interessante Analyse von Dir Fogman.

Ich bin aber nicht sicher, ob Oliver den Thread aus persönlichen Gründen hat entfernen lassen. Es könnte auch auf Anraten des Publishers gewesen sein, der solche Publicity nicht mag. Auch das wäre verständlich.

Die saubere heile Welt der Simulatoren ist eine interessante These. Jetzt frage ich mich nur, ob ein Experiment erfolgreich wäre, dass beide Welten (Core und Sim Fans) verbindet. Stell Dir vor, wir würden ein richtig hübsches und spielerisch interessantes Simulationsprojekt starten, warum sollte es nicht beide Seiten interessieren können? Wenn ich mir vorstelle, durch ein detailliertes hübsches Dorf zu fahren, meinen Bauernhof voranzubringen, neue Leute einzustellen, clevere KI auf den Feldern wirtschaften zu lassen usw., ... das halte ich nicht für uninteressant. Da kann auch mal Dreck am Traktor sein, den ich dann wieder wegwische.

Vielleicht kennst Du die X Space-Sim Reihe von Egosoft. Das Ding habe ich Monate gespielt, es war irre wie meine Fabriken und Frachter dort rumgeschwirrt sind und wie ich ein Imperium aufbauen konnte und gleichzeitig ganz nah am Geschehen war, weil ich auch jeden Transport selber machen konnte. Die haben es doch geschafft, Core und Sim-Fans zu vereinen.

Aber weg vom Träumen zurück zum Thema Wirtschaftlichkeit: Ich weiß, wovon Du sprichst, natürlich muss man im Budget bleiben und Produkte fertig stellen. Ich kann davon ein Lied singen. Aber wir haben das hinbekommen und schaffen es fast jede Woche ein Paket zu veröffentlichen. Und dabei müssen wir auch sparsam mit den Ressourcen umgehen, weil wir ja nicht unendlich davon verkaufen und damit unrealistische Gehaltsvorstellung nicht realisierbar sind.

IST nicht Oliver der publisher?

Achso, ja. Ich vergaß

Ich habe den Thread gelöscht weil es wieder dermaßen in Offtopic umgeschlagen ist. Ich habe ja schon öfters hier meine Projekte vorgestellt, bei Schwimmbad war noch alles gut, da wurde nur kritik zum Spiel geübt was ja auch willkommen ist. Bei Disco ist es damals so ausgeartet wie jetzt beim Mars.

Was ich auch sehr strange finde: Ich habe im Mars Thread geschrieben das ich die Diskussion gerne weiter führe, aber nicht im Mars Thread. Ich habe auf den "Simulations" Thread verwiesen der hier vor ein paar Wochen im "Games Buisness" Forum aufgemacht wurde, um da weiter zu diskutieren. Ein paar Stunden später war der Simulationsthread plötzlich gelöscht. Sehr kurios das ganze...

Und ich habe auch schon im Mars Thread was ähnliches geschrieben wie Fogman hier ein paar Zeilen über mir. Ich stimme Fogman 100% zu. Man kann sich nicht die Zeit lassen bis das Game 1000% perfekt ist, es gibt Deadlines die man einhalten muss, verschiebt sich etwas hat man meistens Pech gehabt. Der Publisher veröffentlich trotzdem und schiebt wenn der User Glück hat noch ein Patch hinter her. Darauf hat aber der Entwickler letztendlich Null Einfluss.

@Frank: O. ist nicht nur der Pub, das kann jeder Baby-Scheißer - O. distributiert... und da wird die Sache interessant.
Das erfordert Risikokapital. Er distributiert zudem physikalisch

Genau!

Wir dürfen uns also vorstellen wie Du in Deinem Lager in den eigenen CD´s schwimmst.
Wie geil ist das denn?
An dieser Stelle nochmals alles Gute und allen Respekt für diesen Schritt.