Ja, das sehe ich genauso. Es braucht keine kryptischen oder bunten Zeichen, die aus der Masse herausstechen, um Code lesbar zu machen. Ein Pascal-Code sieht sehr ähnlich aus und ist natürlich wie jeder andere Code am besten lesbar, wenn man ihn anständig einrückt.

Wenn ich viele Kommentare hier lese, freut es mich, dass Harry_Potter und ich in der alten Schule scheinbar doch bessere Grundlagen gelehrt bekommen haben

Also jetzt mal zwei Dinge.
1) Was glaubst du wie C# realisiert ist? Der UR Interpreter in Assembler geschrieben weil C++ uncool is?
2) Definier mal C++. Ich bin der Meinung das C++0x deutlich über C# steht, vllt nicht vom Umfang der API, aber vom Rest (und hey, wenn ich API will dann schreib ich mir die und verlass mich nicht auf third party).

Sei nicht so hart zu den anderen.
Mal ehrlich: als wir noch jünger waren, und wir damals unsere ersten Programme auf einem Commodore-64 (oder bei mir war es ein Sinclair ZX Spectrum) programmiert hatten, da sah unser Coding wahrscheinlich auch nicht besonders gut lesbar aus. Mein allererstes Spiel, das ich selbst programmierte, war ein Space-Invader-Spiel auf dem ZX-Spectrum. Mein Coding bestand damals hauptsächlich aus tausenden IF-Zeilen.

Meistens beginnt man erst dann damit, schön strukturiert zu programmieren, wenn man es auch BERUFLICH machen muss. Oder wenn man Programme schreiben muss, die nicht nur ein paar hundert Coding-Zeilen haben, sondern ein paar hunderttausend. Oder wenn mehrere verschiedene Programmierer an ein- und demselben Programm arbeiten müssen.

Die meisten hier im Forum sind bestimmt nur Hobby-Programmierer. Und bei einem Hobby ist es relativ egal, wie schön strukturiert das Coding ist. Zumindest so lange, wie das Projekt noch klein und übersichtlich ist.

JustSid: Du hast vermutlich nicht gelesen oder nicht verstanden, was oben geschrieben steht. Ich hatte bereits erwähnt, dass C entwickelt wurde, um Kompiler und Betriebssysteme zu schreiben und Sprachen wie C# für Anwendungen konzipiert sind. Das heißt also auch, das C# nicht C++ ersetzen wird, wenn man z.B. Treiber oder wie erwähnt, einen Kompiler schreibt. Daher verstehe ich Deinen Einwand leider überhaupt nicht, denn das hat nichts mit Uncoolness zu tun, wenn man das Tool wählt, das für den Job das beste ist.

Für mich als Anwendungsentwickler steht C# deutlich über C++. Und ich hätte nie mit meiner Softwarefirma Geld verdient, wenn ich jede API selbst geschrieben hätte. Das machen nur Leute, die Zeit haben, in der Ausbildung sind oder sich selbst ausbeuten. Der Markt bietet fertige Lösungen, genannt Kompomenten, die einem sehr viel Arbeit abnehmen, die gut dokumentiert und einfach einzusetzen sind. Und ich rede hier von komplexeren Sachen wie Netzwerkkomponenten, Komprimierung, Datenaustausch mit Banken usw.

Der Weg zum Erfolg darf nicht durch meine Eitelkeit, alles selbst zu lösen, blockiert werden.

Nehmen wir mal als Beispiel, Eric, der die C4 Engine programmiert. Er ist ein Genie, er versteht die Materie, er ist auch ein guter Akademiker. Und er ist ehrzeizig. Aber das kann auch ein Problem sein. Er hat jetzt fast 2 Jahre an einer eigenen Physik-Integration für seine Engine gearbeitet, die sicherlich wieder genial und gut ist und wie alles von ihm robust funktioniert. Aber er hat unglaublich viel Zeit verloren. Seine Engine war mal grafisch ganz vorne und ist jetzt von vielen Konkurrenten bei Tools und Grafik überholt wurden. War das geschäftlich eine gut Wahl, den Ehrgeiz nach vorne zu stellen, wo es doch erfolgreiche Middleware auf dem Markt gibt?

@Firoball: Gut, dass ich nicht der einzige bin der so denkt.

@Frank: Ich hasse Pascal nicht einfach nur, weil ich mich an C gewöhnt habe. Es ist normal von zwei Alternativen eine zu bevorzugen. Ich habe Sachen genannt, die ich an Pascal schlecht finde, vor allem, dass in Pascal alles aus Wörtern, statt Klammern und Zeichen besteht, die ich übersichtlicher finde.

Dafür, dass ich als einer der wengigen im Informatikkurs nicht vorher Pascal in Info-WPU gelernt habe bin ich mit Delphi aber immer noch als bester zurechtgekommen. D.h. ich kann mit Pascal arbeiten, wenn ich muss, aber wenn ich die Wahl hab, bevorzuge ich C-artige Sprachen.

Ich bin neuem nicht verschlossen. Beispiel: Aus Gamestudio bin ich es gewohnt, dass ein Funktions- oder Variablenname, der aus mehreren Wörtern besteht, komplett klein und mit Unterstrichen geschrieben wird. Jetzt habe ich mich ein wenig mit der Android API beschäftigt, und wurde damit konfrontiert, dass solche Namen komplett zusammen geschrieben werden, dafür jedes neue Wort groß. Ich finde das schöner, als das was ich vorher gewohnt war und gehe dazu über, diese Schreibweise für neue Projekte zu verwenden.

Außerdem muss ich in in der Android API und auch im Informatikunterricht mit Java arbeiten. Lite-C ist überhaupt nicht objektorientiert, Java ist extremst objektorientiert. Alle Funktionen müssen Methoden sein. In C++ hab ich ja noch die Wahl, eine Funktion unabhängig von Klassen zu machen. Damit komme ich auch gut klar.

Letzen Endes ist die Programmiersprache nur ein Werkzeug. Für einen guten Programmierer sollte sie somit einigermaßen austauschbar sein.

Dass es dabei persönliche Präferenzen gibt, ist imho völlig normal.

So finde ich z.B. das Konzept von Java prinzipiell nicht schlecht, aber mir ist es irgendwie zu abtrakt. Und ich habe das Gefühl keine Kontrolle darüber zu haben, wieviel Speicher mein Programm gerade verbraucht. Und das nervt mich.
Aber es gibt sicher Aufgabenbereiche, wo dieses Problem weniger relevant ist.

Ich hab beruflich viel mit Microcontrollern zu tun, da gibts eigentlich zu C keine Alternative - außer inline Assembly - das wird aber aus naheliegenden Gründen so oft wie nur möglich vermieden.

wer schreibt hier eigentlich mit dem zehnfingersystem? würde mich mal interessieren...

eher doch nur ältere, die noch maschinschreiben in der schule hatten, oder?

mit dem zehnfingersystem muss man bei normalen tastaturen die hände ungünstig verwinkelt halten. das führt oft zum RSI-syndrom.

...{} und begin/end... ich mag python.

Gute Frage. Ich würde sagen, ich schreibe mit einem leicht abgewandelten 10-Finger-System.
Also im Grunde genommen schon so, wie ich es in der Schule gelernt hatte, jedoch manchmal übergreife ich auch, oder verwende hin und wieder auch mal nur eine Hand oder zwei bzw. vier Finger. Je nach Lust und Laune.

Das mit dem ungünstigen Verwinkeln kann ich nicht bestätigen. Ich halte dabei die Hände immer leicht schräg (natürliche Haltung), sodass die beiden Arme und Hände sozusagen einen spitzen Winkel bilden. Kann sein, dass ich dadurch auch manche Tasten mit anderen Fingern tippe, als ich es in der Schule gelernt hatte (kann mich nicht mehr so genau erinnern).

Überhaupt scheine ich, wenn ich mich jetzt so beobachte, mehr darauf zu achten, dass die Finger gleichmäßig "ausgelastet" werden, als dass jede Taste genau einem Finger zugeordnet wird. Ein "U" zum Beispiel tippe ich manchmal mit dem Zeigefinger und manchmal mit dem Mittelfinger, und manchmal sogar mit dem Zeigefinger der linken Hand. Und den kleinen Finger verwende ich meistens nur für die SHIFT- oder die ENTER-Taste. Manchmal aber auch für andere Tasten. Aber obwohl meine Hände nicht fix bestimmten Tasten "zugeordnet" sind, sondern sozusagen über die Tastatur wandern, treffe ich die Tasten auch blind. Also diesen Text hier habe ich blind geschrieben, und war ziemlich schnell dabei. Ich tippe aber auch schon seit ca. 29 Jahren.

Ach ja, diese Sonderzeichen wie z.B. {}| schaffe ich nicht im Blindflug. Da muss ich dann immer schauen. Auch ein Grund, warum mir die "alten" Programmiersprachen lieber sind. Aber vielleicht gewöhne ich mich ja in den nächsten 29 Jahren daran?!

Jetzt mal im Ernst, lest die Frage nochmal und hinterfragt diese Situation mal! Wir leben in dem Informationszeitalter. Der Rechner ist ein gewöhnliches Arbeitsmittel an fast jedem Arbeitsplatz. Und nur die alten haben gelernt, diesen flüssig zu bedienen? Ist das nicht nachdenkenswürdig? Sollte nicht 10-Finger-Schreiben Schulstoff sein, um die Leute auf ihre Arbeit vorzubereiten?

Ja, ich habe das gelernt und konnte damals ca. 100 Anschläge in der Minute. Durch den Gebrauch ist es schnell auf ca. 300 Anschläge angestiegen. Es hat viele Vorteile. Man kann z.B. während des Schreibens die Augen auf dem Bildschirm lassen und sieht Fehler schneller. Außerdem spart man Zeit. Allerdings ist es dann wie Harry_Potter schreibt, dass nervige Alt+Gr Konstrukte nicht automatisch von der Hand fließen, weil die Finger dafür ungünstig positioniert sind. Man muss dann auf die Tastatur schauen, was den Schreibfluss enorm bremst.

Wegen der genannten gesundheitlichen Probleme: Ich nutze ausschließlich ergnonomische Tastaturlayouts, bei denen zwei Hälften leicht getrennt und gebogen angebracht sind. Das hilft ungemein, die Schultern zu entspannen. Eine Partie L4D2 zu spielen verspannt mich viel mehr.

um flüssig (und auch blind) zu schreiben braucht man weder ein eigenes schulfach maschinschreiben, noch das klassische zehnfingersystem.

es würde mich echt interessieren, ob hier jemand von den jüngeren (den digital natives ) maschinschreibt.