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Gegen eine Legalisierung der Steuerflucht #392727
01/26/12 14:17
01/26/12 14:17
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Euch ist ja vielleicht schon aufgefallen, dass mich wenig interessiert, über Missstände zu klagen und dann nichts dagegen zu unternehmen. Dafür läuft insgesamt zu viel Mist.

Hier ist nun eine Aktion, die ich für für wichtig und erfolgversprechend halte. Sie löst noch nichts, aber verhindert eine weitere Verschlimmerung.

http://www.campact.de/steuer/sn1/signer

Was könnte einfacher sein, als über eine Unterschrift sich an der Demokratie zu beteiligen! wink

Re: Gegen eine Legalisierung der Steuerflucht [Re: Pappenheimer] #392729
01/26/12 14:34
01/26/12 14:34
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Es gibt nicht nur "die" Steuerflucht. Und "legalisiert" wird auch nichts, sondern nur die Kleinstfälle rückwirkend fallengelassen. Da muss man schon etwas differenzieren.

Hundertausende Deutsche mit Fällen in der typischen "Kavaliersdelikt"größe zu verfolgen, die in der Schweiz so oder so über den Tisch gezogen werden, bringt es nicht wirklich und kann auch nicht Sinn der Sache sein. Das ist im Endeffekt wegen des Bürokratieaufwands sogar kontraproduktiv. Man sollte sich meiner Meinung nach eher um die großen Fische kümmern und die Ursachen der Steuerproblematik anpacken.

Re: Gegen eine Legalisierung der Steuerflucht [Re: Rondidon] #392753
01/27/12 09:55
01/27/12 09:55
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Was sind die Ursachen der Steuerproblematik?

Von der Kategorie "Größe" kann ich nichts in Onlineartikeln finden.

Hier mal die Meinung von Giegold, Finanzexperte der Grünen:

"Die Abgeltungssteuer auf anonymes Kapital ist eine Lösung für ein Problem, das die Bundesregierung durch konsequente internationale Zusammenarbeit rechtsstaatlich und gerechter beseitigen könnte. Die USA bestehen im Gegensatz zu UK und Deutschland gegenüber der Schweiz auf Informationsaustausch und haben dies gegenüber der UBS bereits durchgesetzt. Weitere Verfahren gegen Schweizer Banken und ihre Mitarbeiter sind anhängig."

Last edited by Pappenheimer; 01/27/12 10:19.
Re: Gegen eine Legalisierung der Steuerflucht [Re: Pappenheimer] #392814
01/28/12 00:17
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Originally Posted By: Pappenheimer
Die USA bestehen im Gegensatz zu UK und Deutschland gegenüber der Schweiz auf Informationsaustausch und haben dies gegenüber der UBS bereits durchgesetzt. Weitere Verfahren gegen Schweizer Banken und ihre Mitarbeiter sind anhängig.


Und das findest du gut? Mit welchem Recht sollte sich ein Land herausnehmen dürfen, einem anderen Land Vorschriften im Umgang mit der lokalen Steuer/Bankgeheimnis/Gesetzesthematik zu machen?

Ein anderes Land und dessen Gesetze und Arbeitsweisen zu kriminalisieren weil die eigene Steuerpolitik völlig verfehlt ist halte ich doch für recht Vermessen...


Success is walking from failure to failure with no loss of enthusiasm.
Re: Gegen eine Legalisierung der Steuerflucht [Re: old_bill] #392818
01/28/12 06:20
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Innerhalb der EU ist das schon richtig und wichtig. Ich finde das Schweizer Bankensystem auch bemerkenswert. Allerdings zeichnet sich da eine gewisse Kehrtwende ab. Speziell die kleineren Leute holen alle ihr Geld zurück. Zum einen weil die Schweizer Banken reihenweise Privatkunden aus dem Ausland mit fragewürdigen Hedgefonds über den Tisch gezogen haben. Zum anderen weil ein Umdenken stattfindet und die Leute zudem Angst vor Steuer-CDs haben. Was ja nicht unbedingt negativ ist. 2011 zahlten die Deutschen so viele Steuern wie noch nie (Quelle Spiegel).

Ursachen der Steuerproblematik sind nicht nur Steuern an sich, sondern auch die Vertraulichkeit des Schweizer Bankensystems. Natürlich gibt es die Privatkunden, die sich zuim Beispiel über eine Umgehung der (astronomisch überhohen) Erbschaftssteuer freuen. Aber es gibt auch die Geschäftsleute, die es aus anderen Beweggründen dort hin zieht.
Dir kann aufgrund des Bankengeheimnisses nicht jeder Hansel mit welcher Gesinnung auch immer auf dein Konto schauen. Das ist speziell für Unternehmer viel wert und lockt jeden, der es sich leisten kann, in die Schweiz.

In einer perfekten Welt würde Transparenz in der Wirtschaft natürlich dem Allgemeinwohl dienen. In der Praxis ist sie oft lästig und führt ab einem Gewissen Punkt zum Gegenteil. Wirtschaft ist korrupt und selbstsüchtig. Das ist alles nicht so einfach.

Re: Gegen eine Legalisierung der Steuerflucht [Re: Rondidon] #392827
01/28/12 12:59
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Kurze Antworten:

Ja, Informationsaustausch finde ich gut. Steueroasen müssen meiner Meinung nach allerdings komplett abgeschafft werden, weil sie Geld aus Ländern abziehen, wo es erwirtschaftet wurde und wo es auch folglich bleiben sollte. Die Schweizer leben von Geld, für dessen Erwirtschaftung sie nichts geleistet haben. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass Gehälter komplett offen gelegt werden müssen. Egal wo jemand arbeitet. Mir war bis vor wenigen Jahren völlig egal wie reich Reiche sind, mittlerweile bin ich auf so viele Punkte gestoßen, wo Reiche mit ihrem Reichtum gegen das Gemeinwohl gearbeitet haben, dass ich da absolute Transparenz erwarte und auch hohe Steuern. Was viel zu wenig reflektiert wird, ist, wieviel die Reichen ihren Reichtum der Gemeinschaft verdanken.

Vielen Dank für eure Antworten.

Re: Gegen eine Legalisierung der Steuerflucht [Re: Pappenheimer] #392830
01/28/12 13:59
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Du solltest Mitglied bei den Piraten werden wink .

Dass Reichtum nur durch Wirschaft in die eigene Tasche und gegen das Gemeinwohl kommen kann, auch in heutigen Zeiten, ist klar. Reichtum bedeutet immer ein Ungleichewicht in der Werteverteilung des zur Verfügung stehenden Geldes. Sowas geht nur, indem andere weniger bekommen.

Das Problem ist, dass du für deinen Ansatz das ganze System des Kapitalismus umbauen müsstest um dagegen vorzugehen. Nur welche Alternativen gibt es?

Hohe Steuern für Reiche sagt sich so einfach dahin. Das Problem dabei ist nur, dass wir schon jetzt mit die höchten Unternehmenssteuern der ganzen Welt verlangen. Wenn du das jetzt pauschal noch weiter ankurbelst, wird dir niemand freiwillig hier bleiben. Arbeit, die im Ausland vollrichtet werden kann, wird dann einfach abgezogen. (Groß-)unternehmer sind oftmals skrupellos. Nokia. Aber natürlich gibt es auch Gegenbeispiele.

Durch eine Offenlegung des gesamten persönlichen Finanztreibens machst du dir auch nicht nur Freunde. Für Unternehmer ist das sehr unbequem und als Privatmann fände ich das auch nicht allzu berauschend, ehrlich gesagt. Ich will nicht dass jeder siehtw as ich kaufe und nicht kaufe.

Man sollte wo anders anfangen dort ansetzen, wo die derzeitige Krise ihren Ursprung hat: Schuldenabbau und absichern der Finanzstörme. Auf dem Weg dahin steht erstmal eine EU-weite Finanztransaktionssteuer und eine Eindämmung des Spekulationsgeschäfts. Aber vor allem sollte man auch in der Innenpolitik ansetzen und sparen, damit am Ende der große Knall ausbleibt. Das fängt bei der Umverteilung des Geldes an (z.B. in Zukunft keine Projekte vom Schlag eines Stuttgart 21 oder Nürburgrings mehr. Keine Deals der Landesregierungen mit beispielsweise der EnBW).
Und darüber hinaus eine Reformierung der Bürokratie. Die geht über Reformen in Sachen Hartz 4 (Beispiel http://www.spiegel.de/video/video-1165410.html), weiter über die Agentur für Arbeit und sinnlose Schulungsmaßnahmen, geht über die Bundeswehr, den Aufbau Ost und so weiter.

Ich will das nicht alles abschaffen. Aber es gibt da durchaus sinnvolles Einsparpotential, das im Endeffekt auch dem Gemeinwohl dient und den Schulden entgegenwirken kann.

Re: Gegen eine Legalisierung der Steuerflucht [Re: Rondidon] #392837
01/28/12 14:56
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Das Konzept, das Du vorschlägst, ist die letzten 30 Jahre konsequent verfolgt worden, und dürfte sich mit dem Crash und auch der Sinnlosigkeit der gegenwärtigen Konzepte komplett überholt haben. Es hat versagt.
Die Berufung auf liberale Wirtschaftstheorien greift hier auch nicht, denn wenn man denen gefolgt wäre, hätte man verhindert, dass Banken so groß werden, dass man sie nicht Pleite gehen lassen kann, ohne damit die gesamte Wirtschaft in Mitleidenschaft zu ziehen.
Man kann auch nicht die Steuern von hier mit denen anderer Staaten vergleichen, weil hier vom Staat her auch überdurchschnittlich viel für die Unternehmen geleistet wird. Diese Argumentation mit der internationalen Wettbewerbsfähigkeit hat mir vorher auch immer eingeleuchtet. Das sehe ich mittlerweile anders.

Es gibt genug Wirtschaftswissenschaftler, die die gegenwärtigen Strategien für zerstörerisch für die Wirtschaft wie für das Gemeinwohl ansehen, aber leider werden die Banker in politische Positionen gesetzt, die selbst die Finanzkrise mitzuverantworten haben.
Der Bock wird zum Gärtner gemacht.
http://www.heise.de/tp/artikel/36/36097/1.html
http://www.independent.co.uk/news/busine...pe-6264091.html

Die gegenwärtige Politik widerspricht auch den sozialmarktwirtschaftlichen Politik der Gründerväter der Bundesrepublik.
Die Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer und höhere Spitzensteuersätze machen Sinn - vor allem wirtschaftspolitisch. Denn der Reichtum untergräbt letztlich den freien Wettbewerb und die Demokratie.
Das müssen die Unternehmer und Banken nicht mit Frohlocken begrüßen, da dürfen sie meckern wie sie wollen - Kontrolle ist Kontrolle, das mögen die Kontrollierten nie wirklich und trotzdem ist es zur Wahrung des Gemeinwohls unerlässlich.

Diese Grundidee, dass egoistisches Handeln auf Ebene der Unternehmen zu allgemeinem Wohl führen ist ein Märchen. Es ist das von dem Vater der Kapitalismustheorien, Adam Smith, in die Welt gesetzte Heilsversprechen, das alle Unternehmer gern glauben, weil es ihnen alle Freiheiten zugesteht, was aber bei genauerem Betrachten nicht standhält.
Trotzdem wird es in einer nicht abreißenden Leier heruntergebetet.

Re: Gegen eine Legalisierung der Steuerflucht [Re: Pappenheimer] #392839
01/28/12 15:07
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Ich finde man muss halt einen Kompromiss finden. In dem Zusammenhang ist eine Finanztransaktionssteur in greifbarer Nähe und der erste Schritt. Die wäre auch schon längst in Kraft, wenn sich die FDP nicht querstellen würde wink .

Quote:
Diese Grundidee, dass egoistisches Handeln auf Ebene der Unternehmen zu allgemeinem Wohl führen ist ein Märchen.

Das habe ich auch nie behauptet. Aber leider ist kapitalistisches Denken menschlich. Sozialismus ist eine schöne Theorie, aber sie funktioniert nicht. laugh

Quote:
Es gibt genug Wirtschaftswissenschaftler, die die gegenwärtigen Strategien für zerstörerisch für die Wirtschaft wie für das Gemeinwohl ansehen

Dafür muss man kein Wirtschaftswissenschaftler sein. Schau dir die ärmeren Länder an, den Tierschutz, die "Reichen" und die Unternehmen. Die Herausforderung ist einen konkreten Weg zu finden, entgegenzuwirken. Theorien gibt es viele. Und die sind auch richtig und haben auch ihre Daseinsberechtigung.
Aber mit der Umsetzung in die Praxis im Anbetracht der Machtverhältnisse auf der Welt muss man vorsichtig sein und schrittweise überlegen und denken.

Die Grundväter des Landes wollten eine soziale Marktwirtschaft. Und genau da müssen wir wieder hin.

Re: Gegen eine Legalisierung der Steuerflucht [Re: Rondidon] #392845
01/28/12 16:46
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Solidarisches Denken ist genauso menschlich wie kapitalistisches(oder wenn man so will egoistisches) - es gibt keinen Automatismus, weder für das eine noch das andere.

Es geht auch nicht um Theorie versus Praxis, die Strategien, die ich erwähnt hatte, sind genauso erprobt wie die, die jetzt nachweislich den Karren in den Dreck gefahren haben.
Da braucht man nicht im Geringsten vorsichtig sein.

Hier ein aktuelles Interview mit einem "meiner" Helden":
Interview mit Joseph Stiglitz im Spiegel

Last edited by Pappenheimer; 01/28/12 16:48.
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