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jcl's Wörterbuch des Unendlichen #376777
07/06/11 17:12
07/06/11 17:12
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Joey Offline OP
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Ich fand JCL's Wörterbuch des Unendlichen ja schon immer klasse. Aber gerade bin ich auf das gestoßen:

Originally Posted By: JCL

Der mathematische Gottesbeweis

Andererseits lassen sich auch aus naturwissenschaftlichen Überlegungen Gottesbeweise herleiten. Hier ein mathematischer Gottesbeweis:
  • Für jede endliche Zahl n gilt n/0 = unendlich.
  • Das kann man auch so schreiben: n = unendlich • 0
  • Jedes Qualität q eines hergestellten Gegenstandes ist das Produkt aus ihrem Ausgangszustand q' und dem Schöpfungsfaktor f: q = f • q'
  • Ist der Ausgangszustand q' Null, muss der Schöpfungsfaktor f unendlich sein: q = f • q' = unendlich • 0

Da unser Universum vorher nicht existierte, muss es mit einem unendlichen Schöpfungsfaktor geschaffen worden sein. Dieser unendliche Faktor ist Gott.

Das ist doch grober Mist (sorry für meine Ausdrucksweise) und passt nicht wirklich zu dem sehr kompetenten Rest der Seite. Was ist "ein Qualität"? "Schöpfungsfaktor"? Das würde auf eine Seite passen, die Tachyonenstrahler verkauft.
Mal abgesehen davon, dass n/0=unendlich eine plausible Hilfsdefinition ist, die manchmal verwendet wird, aber das ist eben nicht äquivalent zu n = unendlich • 0. IR u {unendlich} ist keine Gruppe bezüglich Multiplikation.

Joey

Re: jcl's Wörterbuch des Unendlichen [Re: Joey] #376779
07/06/11 18:07
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Meiner Meinung nach kann Mathematik sowieso kein Beweis für etwas sein.

Weil Mathematik ist etwas, was dem menschlichen Geist entsprungen ist. Mathematik ist nicht etwas, was im Universum real existiert, oder ein System nach dem das Universum aufgebaut ist. Sondern erst unser menschliches Gehirn hat die Mathematik erschaffen, um die komplexen Vorgänge in der Natur zu vereinfachen und besser verstehen zu können.

Re: jcl's Wörterbuch des Unendlichen [Re: Harry Potter] #376780
07/06/11 18:11
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Mathematik ist nicht etwas, was im Universum real existiert,[...]
Welche Voraussetzungen müssen denn deiner Meinung nach erfüllt sein damit etwas "real" existiert?

Re: jcl's Wörterbuch des Unendlichen [Re: Hummel] #376786
07/06/11 18:48
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Meiner Meinung nach kann Mathematik sowieso kein Beweis für etwas sein.

Weil Mathematik ist etwas, was dem menschlichen Geist entsprungen ist. Mathematik ist nicht etwas, was im Universum real existiert, oder ein System nach dem das Universum aufgebaut ist.

Das ist einfach falsch. Wenn man Mathematik in der Uni hört, dann beginnt man bei ein ganz paar Annahmen wie den Peano-Axiomen, die einfach die natürlichen Zahlen beschreiben, 5 Körperaxiomen (u.a. Dinge wie 5*3 ist das gleiche wie 3*5 und es gibt inverse Elemente (additiv/ multiplikativ), sprich -4 zu 4 und 1/3 zu 3) und 4 Ordnungsaxiomen (3 Level sind quantitativ mehr als 2 Level usw.). Von diesen Annahmen (sowie wahlweise dem Auswahlaxiom bzw. dem Zornschen Lemma) ausgehend wird alles, auch die ganzen/ rationalen Zahlen usw, in der Mathematik konstruiert und bewiesen.
Jedes noch so große Theorem und jeder Beweis lässt sich dann auf diese Annahmen zurückführen.

Wenn du also der Mathematik bzw. einem mathematischen Beweis widersprichst, musst du folglich jene Annahmen ablehnen, und ich glaube nicht, dass du für die Ablehnung einer der Annahmen gute Gründe hättest.


EDIT: Und zum Topic: Der "Gottesbeweis" ist reiner Unfug.

Last edited by Superku; 07/06/11 18:49.

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Re: jcl's Wörterbuch des Unendlichen [Re: Superku] #376789
07/06/11 19:03
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Mal wieder so eine Diskussion, die man eigentlich Nachts um 2 führt laugh

Ich würde Harry Potters Theorie hier unterstützen - und zwar aus einem Grund:

Sachvorgänge "existieren" nicht. Alles, was man kennt, sieht, fühlt ist eine reine Interpretation des organischen Datenverarbeitungssytems "Gehirn". Wenn man sich natürliche Prozesse aller Art genauer ansieht, merkt man, dass jeglicher Vorgang auf Evolution basiert. Selbst Lernprozesse an sich sind reine Evolution. Ich gehe den linken Weg, weil ich mich auf dem rechten das letzte mal verbrannt habe.
So ist es auch mit der Mathematik und Physik. Wissenschaften fassen bekannte Sachzusammenhalte zusammen und versuchen daraus eine möglichst weitreichende "Logik" zu formulieren. Diese Logik ist jedoch niemals unangreifbar und gilt nur in einem gewissen Horizontbereich. Manchmal erweitert sich dieser Horizont (z.B. durch Vordenker wie Einstein oder Newton) und Theorien müssen angepasst und neu formuliert werden. Evolution.
Es gibt heute bekannte Bereiche, in denen aktuelle mathematische und physikalische Theorien nicht mehr funktionieren. Quantenphysik zum Beispiel.
Schlussfolgerung: Mathematik ist nicht absolut, sondern eine Interpretation der Sachverhalte in einem begrenzten Bereich der Zusammenhänge.

Re: jcl's Wörterbuch des Unendlichen [Re: Rondidon] #376790
07/06/11 19:06
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Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist das nicht korrekt. Mathematik ist keine Naturwissenschaft und ein mathematischer Beweis kann auch nicht durch ein Ereignis in der Natur widerlegt werden, das unterscheidet diese Wissenschaft von Physik, Chemie, usw.


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Re: jcl's Wörterbuch des Unendlichen [Re: Superku] #376791
07/06/11 19:09
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Mathematik stützt sich allerdings auf Naturwissenschaften wie Physik und Chemie und ist damit abhängig. Alles ist relativ laugh

Re: jcl's Wörterbuch des Unendlichen [Re: Rondidon] #376792
07/06/11 19:15
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Seit wann stützt sich Mathematik auf Physik oder Chemie? Mathematik ist die einzige Disziplin, die nur auf Logik und ein paar Axiomen aufbaut.

Re: jcl's Wörterbuch des Unendlichen [Re: Rondidon] #376793
07/06/11 19:16
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Nicht im geringsten stützt sich Mathematik auf Naturwissenschaften, überhaupt nicht!
Physik, Chemie und co bedienen sich der Mathematik. Wie ich schon oben schrieb, basiert alles in der Mathematik auf obigen Axiomen, auf nichts anderem.


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Re: jcl's Wörterbuch des Unendlichen [Re: Superku] #376795
07/06/11 19:21
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(Tante Edit hat nochmal neu formuliert. Ich hab mich gestern zu kompliziert ausgedrückt laugh )

Mathe stützt sich eben doch auf Physik und Chemie. Denn: Ohne Natur(wissenschaft) würde es keine Sachzusammenhänge geben. Es gäbe also auch keine Mathematik, weil Mathe nur ein Mittel zum Zweck für die Umschreibung von logischen Zusammenhängen ist. Es ist eine Frage der Betrachtungsweise laugh

Hier ein kleines Video zur Quantentheorie, das gut beschreibt was ich mit den Grenzbereichen der Physik meinte (der Doppelspalteffekt): http://www.youtube.com/watch?v=3ohjOltaO6Y

Hier ist 1+1 plötzlich nicht mehr 2. Das zeigt die Grenzen der von Menschenhand formulierten logischen Systeme, un dazu gehört auch die Mathematik laugh

Last edited by Rondidon; 07/07/11 04:03.
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