Selbst wenn du perfekt programmieren könntest und das absolut letzte bisschen Performance aus deinem code rausgekitzelt hättest (was eh nicht geht weil der Compiler es dir dann wieder kaputt macht, aber das ist ja ein ganz anderes Leiden), fehlen dir immer noch diese geilen Texturen, die Modelle, die Levels, Sound, Musik und eine Story.

Die Engine kann schon einiges leisten. Schau doch mal im "Projects" und "Showcase" rein, da kannst du sehen was andere so mit dieser Engine machen.
Bedenke auch dass an einem komerziellen Spiel wie Crysis viele professionelle Leute daran arbeiten, also wirst du niemals ein solches Spiel alleine auf die Beine stellen können.

Ich denke mit dem Ziel ein Crysis Spiel zu machen bist du sowieso auf dem Holzweg. Da wirst du ziemlich bald frustriert sein, weil es nicht voran geht. Fange klein an, setze dir kleine Ziele. Erst mal ein Playermovement, dann ein Healtsystem, Waffen aufnehmen und so weiter. Die Freude wenn du ein solches Zwischenziel erreichst motiviert auch zum weitermachen. Mit den Shadern würde ich erst anfangen, wenn das mit lite-c einigermassen klappt.

Im Grunde kann man Teilelemente genauso rendern. Mit dem richtigen Shader könnte man also einen Baum ähnlich hübsch aussehen lassen.

Nehmen wir mal die Modelle wie Characters oder Gegenstände in Crysis: ein einfacher Normalmap-Shader wird da nicht genügen. Ich habe mal genau hingeschaut. Auch im totalen Schatten werden noch Normalmaps und ein sanftes Konturenlicht dargestellt (so eine Art geringes Rim- oder Kantenleuchten). Dadurch wirken die Details der Normal- und Specmaps auch im Schatten und es wirkt nicht so flach und farblos.

Solch aufwändige Shader kenne ich von keiner Indie-Engine.

Aber mal abgesehen davon kommt es ja auf das Gesamtkonzept an, auf das Spiel. Und da ist der Shader nur ein winziger Baukasten des Ganzen. Technisch ist z.B. das Szenenmanagement noch viel wichtiger. In Crysis Warhead z.B. sieht man deutlich dass die hochaufgelösten Texturen über Streaming dynamisch nachgeladen werden. Für dieses Hintergrund-Streaming wird die Engine mit Sicherheit einen weiteren Prozessorkern nutzen, wenn vorhanden.
Bei den Indies fällt mir nur C4 ein, die mehr als einen Prozessorkern unterstützt. Und auch die macht das nur in einigen Bereichen.

Ich weiß außerdem, dass es bei der CryEngine dynamisches Occlusion-Culling gibt. Das heißt, wenn Du dicht vor einer Wand stehst, wird das Terrain dahinter, jeder Baum, Gras, einfach alles ausgeblendet und nicht mehr gerendert. In Gamestudio wird in der gleichen Situation im Kamerablickwinkel fleißig weiter gerendert, es sei denn es verschwindet außerhalb der eingestellten Sichtweite.

Crytek nutzt außerdem deferred rendering, um mehr Lichtquellen zu verwenden und mehr Shader-Effekte parallel einsetzen zu können.

Also realistisch gesehen: Man müsste noch einige bessere Shader erstellen, um mal ein paar wenige Objekte ähnlich gut aussehen zu lassen. Aber ein Projekt in der gleichen Skalierung ist sowohl technisch als auch von den eigenen Ressourcen eines Hobby-Anwenders eine Illusion.

Nicht destrotz könnte man versuchen, in einem kleineren Projekt den Geist einzufangen, den man damit verbindet.

"Das heißt, wenn Du dicht vor einer Wand stehst, wird das Terrain dahinter, jeder Baum, Gras, einfach alles ausgeblendet und nicht mehr gerendert. In Gamestudio wird in der gleichen Situation im Kamerablickwinkel fleißig weiter gerendert, es sei denn es verschwindet außerhalb der eingestellten Sichtweite."

Was macht denn der ABT-Tree von A7\A8 dann eigentlich, wenn nur Dinge außerhalb des Views und jenseits von Clip.far aus dem Renderprozess fallen? Ist doch Sinnfrei aus Performance-Sicht, wenn von GS alles, was hinter einer Wand lieht, trotzdem weitergerendert wird.
Ich versteh ABT scheinbar nicht so wirklich...

mit einem octree oder ABT werden die zu rendernden objekte in eine hierarchie gepackt.

dann müssen z.b. nicht alle objekte einzeln gegen den frustum getestet werden. wenn eine zelle des baums nicht im frustum ist, dann sind die kinderzellen auch nicht im frustum.

außerdem erlaubt ein octree oder ABT, die objekte so zu durchlaufen, dass die szene von vorne nach hinten gerendert wird. wenn der z-buffer gleich am anfang mit nahen werten gefüllt ist, hilft das der grafikkarte sehr, weil sobald bekannt ist, dass ein pixel verdeckt ist, kann auf die beleuchtung/texturierung/shader ausführung verzichtet werden. die meisten grafikkarten verwenden einen hierarchischen z-buffer, der ganze pixelblöcke gleichzeitig überprüfen kann. im prinzip ist das alles dann auch eine form von occlusion culling.

Das bedeutet jedoch, dass man alle Objekt einfach an die Grafikkarte reicht, wenn sie im Sichtfeld sind.
Auch mehrere Character Modelle die sich direkt hinter der Wand befinden und darauf warten, dass der Spieler um die Ecke kommt, werden zunächst in die Render Pipeline gedrückt.

Der ZBuffer benötigt die Sortierung dann allerdings nicht, wenn der Renderprozess nicht feststellen kann, ob die Grafikkarte das Objekt komplett abgebildet hat. Denn dann werden stumpf die anderen Objekte sortiert nach Entfernung eines nach dem anderen an die Grafikkarte weitergereicht.

ja, in die renderpipeline werden sie schon gedrückt, aber die renderpipeline wird nicht komplett zu ende ausgeführt, wenn die pixel verdeckt sind.

wieso zum geier konzentriert sich jeder in erster linie auf die grafik statt aufs gameplay? klar, die grafik in crysis war und ist grandios, gar keine frage, aber rein spielerisch war das spiel fürn gulli.

auch wenn mir klar ist, dass es in diesem thread nur um die theorie geht (nebenbei erwähnt wage ich es stark zu bezweifeln, dass man mit der a8 an die cryengine2 rankommt, allerdings gibts für so ziemlich alles gewisse kniffe, tricks und workarounds, insofern muss man nur kreativ sein), so lässt die frage an sich doch irgendwie darauf schließen, dass theshooter in erster linie auf die grafik schaut. (bitte mich zu korrigieren, wenn ich falsch liegen tu, ich kann nur von meinen observationen ausgehen ) was für ein spiel nicht unbedingt produktiv ist.

allerdings muss ich zugeben, dass sich die breite masse auch nur an der grafik aufgeilt. ok, point taken

Entschuldige bitte, aber meines Erachtens nach ist das eine falsche Wahrnehmung. Es ist sogar das Gegenteil hier in diesem Forum. Ich habe einige Grafik-vs-Gameplay-Diskussionen hier gelesen und die Gameplay-Fraktion überwog hier gewöhnlich haushoch.

Aber auch das erachte ich als falsch, da Gameplay und Grafik zusammen gehören. Der Grafikstil kann das Gameplay unterstützen, die Idee hervorheben usw.
Ich denke, dass es meistens eher um eine Programmierer-gegen-Grafiker Grundeinstellung geht, die eigentlich genauso unsinnig ist.

Nicht destotrotz halte ich es aber auch für wichtig, alle Elemente des Spieles abzuklopfen. TheShooter hat nach Grafikmöglichkeiten, aber auch nach KI gefragt. Er bekam außerdem Hinweise über Szenenmanagement.
Er versucht die Grenzen seiner Möglichkeiten abzuschätzen. Das macht erstmal Sinn.

wenn ich mich selber zitieren darf...



danke fürs korrigieren.